Bornaviren sind bei Pferden Auslöser einer tödliche Entzündung des Gehirns und Rückenmarks. Typische Symptome sind Verhaltensstörungen und Desorientierung, die sich in Zwangsbewegungen, Leerkauen, gesenkter Kopfhaltung, Zähneknirschen und Schreckhaftigkeit äußern. Im Endstadium kommt es zum Festliegen
Die nun erkrankte Pferd ist mittlerweile verstorben. Die Stute wurde in der tierärztlichen Fakultät der LMU München untersucht, wo der Verdacht auf eine Infektion mit BoDV-1 labordiagnostisch bestätigt wurde.
Im Landkreis Mühldorf am Inn hatte es bereits mehrere Borna-Virus-Fälle geben. Betroffen waren sowohl Menschen als auch Tiere. Nach Angabe des LGL droht trotz des neuerlichen Falles jedoch keine direkte Gefahr.
Von Feldspitzmäusen übertragen
Übertragen wird die Bornasche Krankheit ausschließlich über Feldspitzmäuse. Die Erreger sind hochgradig in allen Organen der Tiere nachweisbar, die Spitzmäuse selbst zeigen allerdings keinerlei Symptome und bleiben ein Leben lang Virusausscheider.
Den besten Schutz vor einer Borna-Infektion im Stall bietet eine gute Stallhygiene. Selbstschließende Türen oder Barrieren halten die Mäuse von den Pferden fern, Hygienestandards und regelmäßige Kontrollen spielen ebenfalls eine wesentliche Rolle.
Borna in Österreich
In Österreich sind Borna-Erkrankungsfälle bei Tieren laut Angaben der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) sehr selten: In den 1990er Jahren gab es zwei Fälle bei Pferden, 1998 wurde ein Einzelfall bei einem Pferd in der Steiermark diagnostiziert. In den Jahren 2015 und 2016 erkrankten vier Pferde in einer Region Oberösterreichs.
Bei Menschen sind bislang nur wenige Fälle von BoDV-1 Erkrankungen bekannt, die Krankheit kann auch hier zu einer lebensgefährlichen Gehirnentzündung führen.