Dass klassische Musik entspannend auf Pferde wirkt wurde bereits in mehreren Studien belegt. Mozart, Bach und Co sind aber nicht nur für unruhige Vierbeiner eine gute Wahl. Wie Naomi Hartmann und Linda Greening von der britischen Universität in Hartpury in einer kürzlich veröffentlichten Vorstudie feststellten, scheint Klassik auch den Appetit der Tiere zu beeinflussen.
Für ihre Forschung beobachteten Hartman und Greening das Verhalten von sieben Boxenpferden über neun Nächte hinweg – von 20.30 bis 6.30 Uhr am nächsten Morgen. An fünf Nächten bekamen die Pferde von 20.30 bis 1.30 Uhr Beethovens 9. Sinfonie in Dauerschleife zu hören. Um einen Vergleich zu haben, blieb die Musikanlage an jeweils zwei Abenden zu Beginn und am Ende der Studie stumm.
Der Unterschied zwischen beiden Szenarien fiel deutlich aus. Wurde Musik gespielt, verbrachten die Pferde auffallend mehr Zeit mit Fressen als ohne. Andere Verhaltensweisen wie Wachsamkeit, Herumlaufen und Misten nahmen gleichzeitig ab.
Davon abgesehen schien sich Beethovens 9. auch positiv auf das Schlafverhalten der Pferde auszuwirken. Unter musikalischer Beschallung waren die Pferde häufiger in Seitenlage zu beobachten als in stillen Nächten.
„Musik scheint einen signifikanten Effekt auf das nächtliche Zeitbudget von Pferden zu haben, der auch aus der Perspektive des Schlafverhaltens vorteilhaft sein könnte“, so das Fazit der beiden Wissenschaftlerinnen, die ihre neugewonnenen Erkenntnisse in weiteren Beobachtungen untersuchen möchten.