Am 19. November 2011 um 20.15 verabschiedete Isabell Werth ihren Satchie beim German Masters Stuttgart offiziell aus dem Turniersport. © German Masters Stuttgart
Schon im Jahr 2000 hatte Isabell Werth die Stuttgarter Hanns-Martin-Schleyer-Halle genutzt um eines ihrer Toppferde zu verabschieden. Damals war es ihr Paradepferd Gigolo, das hier seine letzte Ehrenrunde galoppieren durfte. Samstag abend wurde diese Ehre auch dem 17-jährigen Satchmo zuteil. Ein würdiger Rahmen für den Hannoveraner denn: "Immerhin haben wir hier von 2006 bis 2008 dreimal in Folge den German Master gewonnen", so die fünfmalige Olympiasiegerin.
Satchmo zählte zu den Spätzündern unter den Dressurpferden. Erst im Alter von elf Jahren entwickelte er Konstanz, Gelassenheit und Zuverlässigkeit. Seinen Durchbruch schaffte er 2005, als er einen neuen Weltrekord im Grand Prix aufstellte – eben in der Stuttgarter Schleyer-Halle. Bei den Weltreiterspielen in Aachen 2006 feierte das Paar seinen größten Triumph: Gold in der Einzelwertung des Grand Prix Special und Gold mit der Mannschaft. Zwei Jahre später bei den Olympischen Spielen in Hongkong folgten Mannschafts-Gold und Silber in der Einzelwertung.
"Satchmo ist ein großartiges Pferd, ein Pferd mit Genie und Charakter. Aber er hat es mir nicht immer leicht gemacht. Viele werden sich sicher noch an unsere Missverständnisse erinnern, die dummerweise auch immer wieder mitten in großen Dressurprüfungen passierten. Diese Enttäuschungen ließen sich damals nur durch mein unerschütterliches Vertrauen in ihn und seine Fähigkeiten durchstehen. Und ich hatte letztlich Recht: Satchmo wurde zu einem der ganz Großen im Dressursport", blickt die deutsche Dressurkönigin mit Wehmut auf die gemeinsamen Höhen und Tiefen der vergangenen Tage zurück.
Künftig darf "Satchie" seinen verdienten Ruhnestand abseits des Sports genießen. "Natürlich stellen wir ihn nicht einfach auf die Wiese, damit allein wäre er nicht zufrieden. Er wird täglich weiter geritten, nur eben nicht mehr auf dem hohen Leistungsniveau, das man für die Turniere braucht", schreibt Isabell Werth auf ihrer Homepage.