Den Auftakt machen die fünfjährigen Dressurtalente. Sie gehen am Donnerstag ab 10 Uhr im Hauptstadion an den Start. Für viele der insgesamt 43 Talente ist es der erste Auftritt vor großem Publikum. Unter der Leitung von Mariete Sander werden die Newcomer nach ihren Gangarten, Harmonie und nach Veranlagung bewertet.
Österreich ist in dieser Klasse, wie in allen übrigen auch, mit zwei Paaren vertreten. Zum einen sind das Stephanie Dearing und d’Evelino. Für den Hannoveraner Hengst ist die WM in Ermelo der Höhepunkt einer bislang sehr erfolgreichen Saison. Unter der Anleitung seiner erfahrenen Ausbilderin feierte der schicke Braune mit der auffälligen Blesse bereits mehrfach Siege in nationalen Jungpferdeprüfungen, u.a. im Magna Racino, wo er die Youngster Trophy seiner Altersklasse mit Noten um 8,5 souverän für sich entschied.
In diesem Bereich haben in den vergangenen Monaten auch Ulrike Prunthaller und Bartlgut’s Alsandair gepunktet. Sie sind das zweite rot-weiß-rotes Paar in dieser Altersklasse. Der schicke Ampere-Sohn mit Holsteiner Brand überzeugte im April bei der Dressursichtung in Ranshofen mit Wertungen von 8,64 und 8,38 Punkten. Dafür gab's einen Sieg und Platz zwei. Und auch gegen internationale Konkurrenz hat sich Alsandair mit zwei Podestplätzen in Ranshofen gut behauptet.
Im Auftaktbewerb der Sechsjährigen am Freitag darf Stephanie Dearing dann noch einmal ran, diesmal im Sattel des talentierten Hannoveraners Facilone. Der Fürstenball x De Niro-Sohn hat sich wie d’Evelino heuer bereits mehrere Siegerschleifen verdient. Einen überaus starken Eindruck hinterließ der Hengst Anfang Juli in Ebreichsdorf. Dort entschied er die Jungpferde-Trophy seiner Altersklasse mit Höchstnoten vor allem in den Bereichen Durchlässigkeit und den Gesamteindruck überlegen für sich.
Absolute Spitzenwertungen sammelte auch Donne Par Dieu unter der Wienerin Lisa Maria Pfuisi. Der Sohn des 2017 verstorbenen Don Juan de Hus hat die Bewegungsstärke seines Vaters geerbt. Die spielte er unter anderem bei der Dressurpferdeprüfung im niederösterreichischen Perchtoldsdorf aus, wo es für den Dunkelfuchs Noten ab 9,0 nur so regnete. Der Sieg in dieser Klasse war ihm damit nicht zu nehmen.
Im Kampf um den WM-Titel gelten Dänemarks Vorjahres-Vizeweltmeister Andreas Helgstrand und Ferrari OLD nebst den Bronzemedaillengewinnern von 2017, Jan Moller mit Hesselhoej Donkey Boy, als die großen Favoriten. Dietrich Plewa tritt als Vorsitzender der Jury auf.
Auch in der Altersklasse der Siebenjährigen wir die Medaillenvergabe keine leichte Entscheidung werden. Gleich 40 Talente, darunter Adelinde Cornelissen mit Governor STR (Silbermedaillengewinnerin 2017) und der Totilas Nachkommen Straight Horse Don Tamino (Halbbruder des dreifachen Weltmeisters Sezuan), werden versuchen die Jury unter der Leiung von Jean-Michel Roudier von sich zu überzeugen.
Österreich schickt in dieser Kategorie Valparaiso ins Rennen. Der westfälisch gezogene Dunkelfuchs aus dem Besitz von Sissy Max-Theurer wurde von Wibke Bruns in den Sport gebracht. Seit 2017 sitzt Wolfgang Himsl im Sattel des Hengstes von Vitalis aus einer Fürst Piccolo-Mutter. Diese Kombination scheint gut zu funktionieren. In Ebreichsdorf und Achleiten siegte der Bewegungskünstler mit überragenden Noten für die Qualität und Gesamtwertungen im hohen 70-Prozent-Bereich.
Komplettiert wird das österreichische Aufgebot in Ermelo durch Jacqueline Toniutti und den siebenjährigen Stradivari. Der schwarzbraune Wallach (Stockholm x Alabaster) stammt aus der Zucht von Kurt Gravemeier, Ende März durfte er in Wiener Neustadt erstmals internationale Turnierluft schnuppern. Der Einstand hätte nicht viel besser klappen können, das Paar trat nach zwei sehr guten Runden mit einem Sieg und einem dritten Platz im Gepäck die Heimreise an. Bei der Generalprobe Mitte Juli beim CDN im steirischen Oisnitz feierte das Wiener Duo sogar gleich zwei Siege.