Dreieinhalb Monate Turnierpause hatte Isabell Werth ihrer neuen Superstute Wendy nach den Olympischen Spielen verordnet, wo sie Team-Gold und Einzel-Silber gewonnen hatten. Bei seinem ersten gemeinsamen Weltcupstart hat das Paar nun genau dort weitergemacht, wo es im August aufgehört hat.
Nach ihrem überlegenen Sieg im Qualifikations-Grand-Prix waren Werth und Wendy die klaren Favoriten für die Kür. Ein Status, den das Duo eindrucksvoll bestätigte. Vor vollen Zuschauerrängen zelebrierten sie ihren Freestyle zu Motiven des Songs „Mandy“ von Barry Manilow. „Wendy war heute sehr fokussiert und bereits morgens ,on fire‘. Die Musik ist perfekt für sie“, analysierte Isabell Werth nach ihrem zehnten Kür-Sieg hier in Stuttgart und ergänzte: „Es war aufregend, Wendy indoor zu reiten, ihre Verbesserung seit Anfang des Jahres ist absolut großartig.“
Die fünfköpfige Richtergruppe honorierte die Darbietung mit 86,745 %. Für Wendy und Isabell Werth steht Ende November in Stockholm noch ein weiteres Weltcupturnier auf dem Programm, danach darf die Sezuan-Tochter wieder eine längere Pause genießen. Werth plant, ihre Stute erst in der Grünen Saison wieder auf Turnieren starten zu wollen.
Hinter Werth und Wendy reihten sich die Belgierin Larissa Pauluis mit Flambeau (80,395 %) und Bianca Nowag-Aulenbrock (GER) mit Florine OLD (79,226 %) ein.
Für Bettina Kendlbacher und ihren Broadmoars Don Alfredo AWÖ endete der erste Start in einer Weltcup-Kür der Westeuropa-Liga auf Rang 14. Das Duo präsentierte eine Kür mit hohem Schwierigkeitsgrad. Zu den Highlights zählten neben den sehr gelungenen Traversalen (Noten bis 8,0) wie schon im Grand Prix die hervorragenden, sicheren Wechseltouren, die diesmal mit ebenfalls sehr gut gelungenen Pirouetten kombiniert wurden. Auch die schwungvolle, natürlich elastische Passage zählt zu den großen Stärken des charmanten Fuchses, die Bettina Kendlbacher immer wieder geschickt in Szene setzte.
Die Wertungen der Jury reichten in der A-Note von 66 bis 68,75 %, die B-Noten von 72,8 bis 80,4 %. Im Durchschnitt kam das Paar auf 71,925 %, die sich in drei Weltcup-Wertungspunkten niederschlugen. Aktuell rangiert Kendlbacher im Ranking der Westeuropa-Liga auf Platz 10.
Katharina Haas und Let It Be NRW in den Top Ten
Neben dem Weltcup wurde in Stuttgart auch eine 4*-Tour geritten. Mit dabei für Österreich waren an dieser Stelle Katharina Haas und ihre Top-Stute Let It Be NRW. Das Duo ritt im Grand Prix zu 67,348 % und Rang 7, im Spécial wurden es für die beiden österreichischen Derby-Sieger 67,255 % und Platz 9.
Bestes Paar waren die Deutsche Katharina Hemmer und der zwölfjährige Destano-Sohn Denoix. 73,478 % und 75,511 % markierten jeweils die Bestmarke vor Isabell Werth mit Gut Wettlkam's D‘avie FRH (72,304 %/73,192 %) und Bianca Nowag-Aulenbrock auf Queolito (69,978 % und 71,575 %).
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.