Hatte das rot-weiß-rote Team vor vier Jahren in Caen gegen die Deutschen noch überraschend das bessere Ende für sich, so sollte es am ersten offiziellen Wettkampftag trotz eines heroischen Rittes von Rudi Kronsteiner auf dem Hengst AB Peppy Diamond nicht reichen.
Vorerst schien es unmöglich, dass Kronsteiner als viertletzter Reiter den großen Abstand zu den Medaillenplätzen noch schließen zu können würde. Doch der Oberösterreicher und sein neunjähriger Sportpartner kämpften bis zum letzten Tritt, scorten 225 Punkte.
„Ich bin total happy über meinen Ritt, aber natürlich enttäuscht über den vierten Platz für die Mannschaft. Für mich war eigentlich nur das Team wichtig. Schade, wir haben jedenfalls alles versucht und bis zum Schluss gekämpft", analysierte Kronsteiner, der als Sechster des Klassements souverän ins Einzelfinale am kommenden Samstag einzieht (die besten 15 kamen automatisch ins Finale).
WM-Debütantin Anna Lisec (This Wimps So Fly) und der in den USA lebende Martin Mühlstätter (Blo Gun) müssen am Donnerstag noch einmal in die Qualifikation, bei der die besten Fünf ebenfalls im Finale starten dürfen. Für den Burgenländer Markus Morawitz (mit Gunners Chic Magnet auf Platz 36) ist hingegen die WM hingegen bereits zu Ende.
Alle Reiter und besonders deren Pferde hatten in der Halle mit der extremen Luftfeuchtigkeit zu kämpfen. Mühlstätter, der sonst in den USA bei seinen Wettkämpfen nur klimatisierte Hallen vorfindet, bekannte offen: „Ganz schwer für die Pferde. Und ich muss zugeben, auch ich bin dieses schwüle Wetter nicht gewohnt. Aber die Bedingungen hier sind für alle gleich problematisch.“
Ähnlich erging es dem Burgenländer Morawitz, während die erst 22-jährige Anna Lisec zufrieden sein konnte: „Natürlich ist man anfangs ein wenig eingeschüchtert, man will für das Team das Beste! Aber ich denke, ich habe meine Sache gut gemacht.“
Gold blieb bei den Veranstaltern aus den USA, Silber holte wie schon vor vier Jahren die starke belgische Mannschaft. Top-Nationen wie Brasilien (5.) und Italien (6.) lagen klar hinter dem Team aus Österreich.
Equipechef Gerold Dautzenberg: „Ich bin trotzdem zufrieden, so ist halt der Sport. Und wir haben bewiesen, dass wir in der Weltspitze sind!“
Hurrikan Florence sorgt für Probleme
Der nahende Hurrikan Florence hat die Veranstalter jetzt doch zu Vorsichtsmaßnahmen gezwungen, nachdem man am Dienstag noch verlautete, man habe alles im Griff. 26 Pferde müssen von Zeltboxen in feste Stallungen übersiedelt werden, österreichische Teilnehmer sind davon nicht betroffen.
Nach den letzten Prognosen soll der Wirbelsturm am Sonntag für heftige Regenfälle sorgen, die bis Dienstag dauern können. Die prognostizierten Windgeschwindigkeiten liegen zwischen 45 und 65 km/h.