Die britische Rennsportbranche hat sich zum Ziel gesetzt, die Zahl von Unfällen bei Pferderennen zu verringern. Nicht nur das Wohlergehen der Pferde, sondern auch das Image des im Vereinigten Königreich höchst traditionsreichen Sports leidet schließlich stark unter solchen Vorfällen. In einer aktuellen Studie von Forschenden des Royal Veterinary College in Hatfield und der British Horseracing Authority wurden daher nun Risikofaktoren für Todesfälle bei Galopprennen untersucht, um gezielte Maßnahmen zu deren Reduzierung zu entwickeln.
Stürze sind das größte Problem
Die Analyse umfasste alle Steeplechase- und Hürdenrennen in Großbritannien zwischen 2010 und 2023 und identifizierte mehrere Risikofaktoren. Ein zentraler Faktor ist – wenig verwunderlich – das Sturzrisiko. Stürze gelten gemeinhin als häufige Todesursache für Galopprennpferde, trotzdem haben frühere Studien kaum mit diesem Zusammenhang auseinandergesetzt.
Als weiterer zentraler Risikofaktor wurde das Alter der Pferde identifiziert: Kleinste Schäden an Knochen und Sehnen führen bei älteren Pferden schneller zu Verletzungen im Rennverlauf. Auch das Risiko eines plötzlichen Todes aufgrund von Herzversagen ö. Ä. steigt mit dem Alter.
Eine wichtige Rolle spielen auch die Bodenverhältnisse während der Rennen. Weicher Boden zeigte sich in dieser Studie als Schutzfaktor gegen tödliche Unfälle – aber auch Gegenteiliges wurde in einer älteren Untersuchung bereits nachgewiesen. Ob das geringere Renntempo auf weichem Boden zu geringerer Unfallzahl führt oder aber umgekehrt zu häufigerem Herz-Kreislauf-Problemen, bleibt also offen.
Bessere Vorbereitung, bessere Bedingungen
Was die Studie hingegen klar bestätigte: Pferde, die mit den Klima- und Wetterbedingungen in Großbritannien oder aber dem Rennsport an sich (noch) nicht gut vertraut waren, waren durchwegs mehr in Gefahr.
Fazit: Durch gezielte Maßnahmen wie bessere Sturzprävention, intensivere Gesundheitschecks vor den Rennen, optimierte Rennbedingungen und angepasste Trainingsmethoden könne das Risiko für tödliche Unfälle bei Rennpferden gesenkt werden. Und auch die engere Zusammenarbeit zwischen Rennorganisationen aus verschiedenen Ländern würde dazu beitragen, den Rennsport in Zukunft pferdefreundlicher zu machen.
Die gesamte Studie gibt es hier nachzulesen!