Zucht

Bekanntes Schmerzmittel beeinträchtigt Fruchtbarkeit bei Pferden: Neue Studie zeigt Risiken

Ein Artikel von Redaktion | 20.08.2024 - 12:42
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Eine Stute und ihr Fohlen
© Christiane Slawik, www.slawik.com

Eine neue Studie der Texas A&M School of Veterinary Medicine hat herausgefunden, dass das Schmerzmittel Phenylbutazon, umgangssprachlich auch als "Buta" bezeichnet, die Fruchtbarkeit von Stuten negativ beeinflussen kann. Phenylbutazon wird oft bei Pferden zur Schmerzlinderung eingesetzt, kann aber laut den Forscher:innen die Entwicklung lebensfähiger Embryonen verhindern – ein Problem für Züchter, die auf assistierte Reproduktionstechniken wie die In-vitro-Fertilisation (eine Befruchtung, die in einem Reagenzglas durchgeführt wird) setzen.

„Wir haben entdeckt, dass Phenylbutazon die Reifung der Eizellen einer Stute und deren Fähigkeit, zu Embryonen heranzureifen, beeinträchtigen kann“, erklärt Dr. Luisa Ramirez-Agamez, Hauptautorin der Studie. Dies sei besonders problematisch für Stuten, die chronisch lahm sind und deren Eizellen für eine Zucht im Labor entnommen werden.
 

Hoffnung auf Alternativen

Die gute Nachricht ist, dass die Wirkung von des häufig genutzten Schmerzmittels und Entzündungshemmers nach einigen Wochen abklingt. Laut den Forschern zeigten Eizellen, die 33 Tage nach der Verabreichung des Medikaments entnommen wurden, wieder bessere Ergebnisse in der In-vitro-Fertilisation. Zukünftig hoffen die Forscher, eine Alternative zu Phenylbutazon zu finden, die dieselbe Wirkung hat, ohne die Fortpflanzung zu beeinträchtigen.


Auswirkungen auch auf die Humanmedizin?

Die Entdeckung könnte nicht nur für die Tiermedizin, sondern auch für die Humanmedizin von Bedeutung sein. NSAIDs, eine Gruppe von Medikamenten, zu der auch Phenylbutazon gehört, werden häufig bei Frauen während der künstlichen Befruchtung eingesetzt, um den Eisprung zu verzögern. Ramirez wirft nun die Frage auf, ob diese Medikamente auch bei Frauen möglicherweise unbekannte negative Auswirkungen auf die Fruchtbarkeit haben könnten. Weitere Forschung ist notwendig, um die genauen Zusammenhänge zu verstehen.