Heunetze sind in der Pferdehaltung weit verbreitet. © www.Slawik.com
Heunetze sind im Pferdealltag weit verbreitet. Sie helfen, die Fressgeschwindigkeit zu reduzieren und Heuverluste zu minimieren. Doch welche Auswirkungen haben sie auf die Skelettmuskulatur und damit auf die Gesundheit von Pferden? Eine aktuelle Studie, veröffentlicht im Journal of Equine Veterinary Sciences, hat genau das untersucht.
Durchgeführt wurde der Versuch an zwei Gruppen von Pferden mit insgesamt 13 Pferden. Die eine Hälfte fraß ein Jahr lang Heu von Rundballen mit übergespanntem Heunetz, die andere ohne Netz. Im Laufe des Jahres wurden Parameter wie Fehlstellungen, Schmerzempfindlichkeit und Beweglichkeit gemessen. Drei Monate später ein weiteres Mal, um Veränderungen feststellen zu können. Nach 12 Monaten wurden die Gruppen getauscht.
Die wichtigsten Ergebnisse:
Fehlstellungen: Pferde, die von Heunetzen fraßen, zeigten im Durchschnitt eine um 1,6 Punkte stärkere Fehlstellung im Halsbereich.
Beweglichkeit: Trotz der Fehlstellungen verbesserte sich die Beweglichkeit der Halswirbelsäule um durchschnittlich 5 Grad.
Schmerzen: Die Schmerzempfindlichkeit an Kiefer, Genick und Widerrist blieb unabhängig vom Heunetz konstant.
Zweischneidiges Schwert
Das Fressen durch ein Heunetz erfordert mehr Anstrengung und eine andere, sich häufiger verändernde Kopf- und Halsposition. Dies kann die Muskulatur stärken, aber auch Fehlstellungen begünstigen. Gleichzeitig wird durch die variable Position die Beweglichkeit verbessert.
Das Fazit der Studie: Heunetze können damit sowohl positive als auch negative Auswirkungen auf die Gesundheit von Pferden haben, weshalb sich eine genaue Beobachtung und regelmäßige Kontrolle der Tiere empfiehlt. Um langfristige Auswirkungen auf die Pferdegesundheit besser zu verstehen, bedarf es weiterer Forschung, so die Forscher:innen.
Die Studie im Detail können Sie hier nachlesen.
