Reitsport und Corona

Gutachten bestätigt: Ansteckungsgefahr in Reithallen sehr gering

Ein Artikel von Pamela Sladky | 08.02.2021 - 18:58
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Reithallen sind wegen der hohen Luftwechselrate nicht mit anderen Indoor-Sportstätten wie Schwimm- oder Kletterhallen zu vergleichen.
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Unter der aktuell gültigen Corona-Schutzmaßnahmenverordnung ist Reiten in der Halle zwar erlaubt, nicht jedoch der Reitunterricht, sofern man nicht der Gruppe der Spitzensportler angehört. Für viele Hobbyreiter und Trainer, speziell jedoch für die Reitschulen, ist das ein echtes Dilemma. Zwar sind Einzeltrainings im Freien möglich, Außenreitplätze im Winter aufgrund der Witterung aber häufig nicht bereitbar. Und manche Betriebe haben noch nicht einmal einen Reitplatz im Freien.

Besonders für Schulbetriebe sei die Lage derzeit besorgniserregend, heißt es von Seiten des Niederösterreichischen Pferdesportverbandes. Die Verbandsführung drängt deshalb auf eine Öffnung der Reithallen. Mit diesem Schritt könnten die wirtschaftlichen Belastungen zumindest etwas gemildert werden.

Schützenhilfe bekommt der NOEPS von der Wissenschaft. Ein auf Initiative von NOEPS-Präsident Gerold Dautzenberg hin erstelltes Expertengutachten hat das Risiko einer Virusübertragung in Reithallen unter die Lupe genommen. Fazit der Berechnungen: Die Ansteckungsgefahr ist unter Einhaltung der geltenden Corona-Sicherheitsmaßnahmen sehr gering. Bei vier Reiter*innen, die sich in einer herkömmlichen Reithalle (20 x 40 mit durchschnittlicher Höhe von 5,50 m) bewegen, liegt die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung bei 1:4.000, wenn eine der Personen hochansteckend ist. Tragen die Reiter*innen zudem einfache Mund-Nasenschutz-Masken, sinkt das Risiko sogar auf 1:10.000.

Die angestellten Luftwechselberechnungen würden deutlich machen, dass das Reiten in Reithallen dem Bewegen im Freien weit ähnlicher sei, als jenem in geschlossenen Räumen, heißt es abschließend im Gutachten. Diese Einschätzung wurde inzwischen an das Sportland Niederösterreich übermittelt – begleitet von der Forderung, Reithallen nicht mit Indoor-Sportstätten wie Schwimm- und Turnhallen gleichzustellen, sondern sie „zum Wohl der Tiere und zur Sicherheit von Pferden und Reiter*innen“ von den Schließungen auszunehmen.

„Mit der dankenswerten Unterstützung des Landes Niederösterreich versuchen wir für dieses Thema auf Bundesebene Gehör und Verständnis zu finden. Die zuständigen Stellen haben unsere Studien und Vorschläge entgegengenommen und sehr positiv beurteilt. Natürlich obliegt es letzten Endes den Fachgremien auf Bundesebene, Entscheidungen zu treffen“, so der NOEPS.