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Der erste Stanglwirt war ein Knappe, der im 15. Jahrhundert, während des aufblühenden Bergbaus der Fugger, ein Grundstück erwarb, um darauf eine Taverne zu errichten. Auf einer Fläche von 25 mal 25 Schritten entstand ein Fuhrleute-Gasthof mit Vorspannstation. In dieser Zeit beherbergte der Stanglwirt als „kaiserlich-königlicher Postmeister“ bis zu 70 Pferde auf seinem Gut, ehe der Ausbau des Eisenbahnnetzes dem lukrativen Geschäft ein Ende machte.
Lipizzaner am Wilden Kaiser
Die traditionelle Pferdeverbundenheit des Betriebes führte Balthasar Hauser Anfang der 1980er-Jahre in eine neue Dimension. Der Stanglwirt, inzwischen ein Star- und Tourismusmagnet mit internationalem Renommee, sollte Pferde bekommen, die zu seiner Philosophie passten: edel, weltberühmt und am allerliebsten weiß. Was passte da besser als der Lipizzaner, von dessen Anmut Balthasar Hauser schon immer angetan war? Die Idee wurde in die Tat umgesetzt: Vier reinrassige Lipizzanerstuten wurden erworben, die zur Basis der hauseigenen Zucht – im ersten privaten Lipizzanergestüt Österreichs – werden sollten. Der erste Hengst, Maestoso Caprice, folgte wenige Monate später aus der Spanischen Reitschule, der zweite Hengst Maestoso Storia im Jahr darauf.
Ein Millionenhengst für den Stanglwirt
Star des Gestüts wurde jedoch Pluto Verona, auf dessen Erwerb der Stanglwirt auf höchst ungewöhnliche Art und Weise kam: 1986 hatte ein Scherzbold den Hofreitschul-Hengst in der ORF-Charity-Sendung „Licht ins Dunkel“ für 1,4 Millionen Schilling ersteigert, entpuppte sich kurz darauf jedoch als Hochstapler. Balthasar Hauser, bis dahin Mitbieter, sprang ein und hielt sein Höchstgebot von einer Million Schilling aufrecht – und rettete damit den Abend.
Der publikumswirksame Versteigerungsauftritt brachte das kleine Lipizzaner-Gestüt in die Schlagzeilen. Pferdebegeisterte Massen strömten nach Going am Wilden Kaiser, um das Können des berühmten Millionenhengstes zu bewundern. Pluto Verona avancierte zum unbestrittenen Mittelpunkt der wöchentlichen Lipizzaner-Vorführungen, in denen er seine Levaden an der Hand des damaligen Gestütsleiters Erhard Klesdorfer zeigen durfte.
Fortführung der Pferdetradition
Als der Hengst im hohen Alter von 33 Jahren schließlich seinen letzten Atemzug in seinem 5*-Altersdomizil nahm, hatte er die Fortführung seiner Linie im Stanglwirt-Lipizzanergestüt gesichert. Heute beherbergt es 24 stolze Kaiserschimmel, die die Gäste nicht nur bequem vom exklusiven Hotelzimmer aus beim Grasen auf der Weide bewundern, sondern auch von der Hotel-Bar aus bei einem schönen Glas Sekt beim tägliches Fitnessprogramm in der Reithalle beobachten können.
Reiten lernen auf Lipizzanern
Die Lipizzaner werden auch im Schulbetrieb und bei Kursen eingesetzt, das Reitstall-Team unter der Leitung von Junior-Chefin Elisabeth Hauser-Benz bietet hochklassigen Unterricht für Anfänger und Fortgeschrittene. „Der Lipizzaner ist ein sehr graziöses, sehr intelligentes Pferd, sehr rittig. Mir liegt ganz besonders am Herzen, dass unsere Gäste bei uns einen wirklich tollen Unterricht bekommen, von dem sie später sagen können: ‚Wow, da habe ich wirklich etwas gelernt‘“, so Hauser-Benz.
Um diesem Anspruch gerecht zu werden, holt man sich regelmäßig sogar eine Dressur-Olympiasiegerin ins Haus. Seit 2022 kommt Jessica von Bredow-Werndl einmal im Jahr für ein exklusives dreitägiges Seminar nach Going, um gemeinsam mit ihrem Bruder, WM-Mannschaftsbronzemedaillengewinner Benjamin Werndl, exklusive Einblicke in ihre Ausbildungsphilosophie und ihre Arbeit mit den Pferden zu geben.
Tradition trifft Exzellenz
Die lange Pferdetradition des Stanglwirts, gepaart mit modernem Reitunterricht und exklusiven Seminaren, macht das Hotel zu einem einzigartigen Anziehungspunkt für Pferdeliebhaber und Reitsportfreunde. Hier, am Fuße des Wilden Kaisers, lebt die Verbindung von Mensch und Tier in einer Harmonie, die Tradition und Innovation bestmöglich vereint.
Einen Überblick auf das umfangreiche Angebot erhalten Sie unter www.stanglwirt.at.