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Paralympics 2024: US-Para-Dressurreiterinnen entthronen britische Seriensieger, Österreich verteidigt Platz 9

Ein Artikel von Redaktion | 06.09.2024 - 20:34
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Super Abschluss für Julia Sciancalepore auf Heinrich IV © GEPA pictures/ Patrick Steiner

Im Teambewerb, der zweiten Medaillenentscheidung für die Para-Dressurreiterbei diesen Paralympics, gelang sowohl Pepo Puch mit Sailor’s Blue (Grade II) als auch Julia Sciancalepore mit Heinrich IV (Grade I) eine deutliche Leistungssteigerung gegenüber der Einzelentscheidung am Dienstag. Das österreichische Trio ging nach dem Ausfall von Valentina Strobl im Vorfeld der Spiele ohne die Möglichkeit auf ein Streichergebnis ins Rennen.

Sciancalepore und ihr zwölfjähriger Wallach von Heinrich Heine eröffneten für Team Austria – und lieferten im Grand Prix Test B des Grade I diesmal die fünftbeste Wertung ab. 71,458 % standen beim Verlassen des Vierecks auf der großen Anzeigetafel, die australische Richterin Suzanne Cunningham bewertete die Runde sogar mit 74,357 %. Ein mehr als gelungener Auftakt für die Rot-Weiß-Roten und ein versöhnlicher Abschluss für die Kärntnerin, die zum Abschluss ihrer dritten Paralympics von ihrer Gönnerin Petra Kerschbaum noch ein besonderes Geschenk überreicht bekam: einen jüngeren Halbbruder ihres Heinrich IV, der ebenso wie der Rappe aus der Zucht der Wienerin stammt. Die sportliche Zukunft von Julia Sciancalepore ist also gesichert.

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Pepo Puch und Sailor's Blue
© GEPA pictures

Grade-II-Reiter Pepo Puch legte mit seinem Sailor’s Blue im Anschluss eine absolute Spitzenleistung hin. 74,1 % markierten nicht nur eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Einzelbewerb, sondern auch den drittbesten Ritt in dieser Prüfung.

Dieses Ergebnis dürfte dem Steirer ordentlich Auftrieb für das Kürfinale geben, das morgen, Samstag, in Versailles auf dem Programm steht.

Für Schlussreiter Thomas Haller und seinen Espalion verlief auch der zweite Auftritt im Schlossparkviereck nicht nach Wunsch. Am meisten Punkte ließ das Paar in den Kurzkehrtwendungen liegen.Unterm Strich wurden es für den sechsfachen Paralympics-Teilnehmer 63,567 %, was den Punktestand des Teams auf 209,125 erhöhte.

Damit klassierte sich die heiomische Auswahl, wie schon in Tokio vor drei Jahren, auf Rang 9 unter 16 Nationen. Besser war man nur in Rio 2016 gewesen. Damals war es Platz 8 unter 14 Nationen gewesen.

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         © GEPA pictures/ Patrick Steiner

Gold für die USA

Die amerikanischen Reiter sind bilsang die großen Abräumer bei diesen Paralympics - ein Trend, der sich im Teambewerb fortsetzte. Die persönlichen Bestleistungen von Fiona Howard (Grade II) und Rebecca Hart (Grade III) verhalfen dem US-Team zum Sieg in der Mannschaftswertung. Howard erzielte auf Diamond Dunes glatte 80 % – die bisher höchste Einzelwertung bei diesen Spielen – und ergänzte damit Roxanne Trunnells 77 % auf Fan Tastico H in Grade I. Damit setzten sich die USA knapp vor die Niederlande. Für die Oranjes hatten Sanne Voets auf Demantur (76,567 %) und Demi Haerkens auf Daula (78,216 %) in Grade IV die frühe Führung übernommen.

Im letzten Grade des Tages (Grade III) erzielten Rixt van der Horst (NED) und Royal Fonq 78,067 %, was die niederländische Gesamtwertung auf 232,850 Punkte und den Druck auf das US-Team erhöhte. Doch Hart und ihr Pferd Floratina behielten die Nerven, erzielten 78,567 % und sicherten ihrer Mannschaft den Sieg mit einem Gesamtergebnis von 235,567 Punkten.

Bronze holten die deutschen Para-Dressurreiterinnen (223,751) in einem echten Nervenkrimi. Anna-Lena Niehues erzielte in Grade IV auf Quimbaya 75,351 %, Regine Mispelkamp in Grade V auf Highlander Delight’s 75,500 % und Heidemarie Dresing in Grade II auf Dooloop 72,9 %. Eine bittere Pille für die Italiener, die mit 223,166 Punkten haarscharf am Podest vorbeischrammten und sich mit Blech begnügen mussten.

Noch schlimmer lief es für das bislang mit Gold verwöhnten britische Team. Seit den Spielen 1996 in Atlanta hatten sie jedes Mal den Mannschaftstitel geholt. Diesmal gingen sie leer aus. 219,562 Punkte reichten lediglich für Platz 6.