Am dichtesten dran an einer Einzelmedaille war Thomas Blumschein. Nach der Dressur war der Oberösterreicher im 82 Gespanne umfassenden Teilnehmerfeld als zweitbester Rot-Weiß-Roter auf Rang 20 gelegen.
Im Marathon gelang dem 34-Järigen danach jedoch eine überragende Fahrt, mit der er sich lange an der Spitze des Feldes behauptete. Erst der Titelverteidiger aus Ungarn, Martin Hölle, konnte Blumscheins Bestergebnis übertrumpfen: um gerade einmal einen Hundertstelpunkt. Für Blumschein ging es nach diesem Ergebnis steil bergauf in der kombinierten Wertung – von 20 auf 4.
In Lauerstellung auf eine Medaille lag auch die österreichische Mannschaft mit Stefan Bösch (V), Markus Leitner (ST) und Gerald Rössler (B), die nach Dressur und Marathon unter 16 Nationen Rang vier bezogen hatte – allerdings bereits mit deutlichem 18-Punkte-Rückstand auf die zweit- und drittplatzierten Teams aus Deutschland und den Niederlanden.
Der Finaltag nahm für die österreichischen Fahrer zunächst den perfekten Auftakt. Als erster ging Josef Sticklberger mit seinen Pferden Pippilotta und Ronny Racoon in den Hindernisparcours. Dort zeigte der Niederösterreicher eine grandiose Fahrt, kam fehlerfrei durch den Kurs und übernahm mit seiner Zeit von 165,41 Sekunden souverän die Führung. Die hielt so lange, bis der zweite Teamfahrer der Österreicher mit seinem Gespann fehlerfrei nach 158,98 Sekunden ins Ziel kam. Dann lautete das Ergebnis Stefan Bösch vor Josef Sticklberger. Und daran änderte sich bis zum Schluss kaum noch etwas, denn mit Sandro Koalick (GER) kam nur ein einziger Fahrer an die Spitzenzeiten der Österreicher heran, die am Ende des Bewerbs die Plätze eins und drei belegten.
Eine hervorragende Fahrt zeigte danach auch Staatsmeister Markus Leitner. Der Steirer war nach der Dressur als 39. in den Marathon gegangen, den er auf dem neunten Platz beendete. Mit der achtbesten Runde im Hindernisfahren wurde Leitner letztlich WM-Elfter.
Nicht ganz nach Wunsch lief der WM-Abschluss hingegen für Gerald Rössler. Österreichs Bester nach der Dressur (Pl. 16) musste seiner Wertung nach Rang 28 im Marathon im Abschlussbewerb noch einmal zwei Abwürfe und 2,7 Fehlerpunkte aus der Zeit hinzuaddieren. Er beendete das Championat auf Rang 19.
Danach ruhten die österreichischen Medaillenhoffnungen einzig und allein auf Thomas Blumschein. Doch das Glück war dem Oberösterreicher nach seiner beherzten Aufholjagd im letzten Teilbewerb nicht hold. Zwei Abwürfe und 1,71 Zeitfehlerpunkte machten die Medaillenambitionen des 34-Jährigen mit einem Schlag zunichte. Am Ende wurde es statt des ersehnten Podestplatzes der sehr gute siebente Platz inmitten der Weltelite.
In der Teamwertung konnten die Österreicher dank der hervorragenden Leistungen im Marathon den Rückstand auf die Medaillenplätze zwar etwas verringern, auf den Bronzerang fehlten in der Endabrechnung aber doch noch 15 Punkte. Rang vier hinter den großen Fahrnationen Ungarn (307,22), Niederlande (310,32) und Deutschland (312,33) ist bei 16 teilnehmenden Nationen nichtsdestotrotz als großer Erfolg zu werten.
WM-Gold ging an den Titelverteidiger Martin Hölle (HUN), vor Sandro Koalick (GER) und Stan van Eijk (NED).
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