In Memoriam

Christian Schlögelhofer – Einer wie Keiner

Ein Artikel von Sonja Bauer | 20.12.2024 - 13:14
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© Sonja Bauer

Plötzlich ist alles anders…

Christian ist nicht mehr unter uns. Die österreichische Fahrsportwelt hält inne und alle sind in Gedanken bei ihm.

Er, der stets gut Gelaunte, hatte immer alles griffbereit, wenn etwas dringend gebraucht wurde, sei es ein Pferd, eine Kutsche, ein Beifahrer, Helfer für das Fahrturnier…

Er hat alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Wünsche und Bedürfnisse der anderen zu erfüllen. Selbstlos und ohne zu murren, auch wenn er gerade selbst bei einem seiner vielen Turniere im In- und Ausland am Start war. Fragte man um Hilfe, erhielt man diese. Unübertroffen die „Schlögi-Helfertruppe“ bei den Fahrturnieren. Alle bestens geschult und motiviert und sofort einsetzbar!
Immer an seiner Seite – der österreichische Fahrsportnachwuchs – allen voran seine Tochter Miriam.
Bei einem Interview vor einigen Jahren hat Miriam die Frage, wie es denn mit der häuslichen Harmonie ausschaut, wenn der Vater auch zugleich Trainer ist, nach einer klitzekleinen Denkpause geantwortet, dass das Vater-Tochter Verhältnis „sehr ok“ sei. Allfällige Unstimmigkeiten wurden schnell und unkompliziert und mit Humor bereinigt, was Christian mit einem Lachen bestätigte. Es war nicht zu übersehen, dass er sehr stolz auf seine jüngere Tochter war.

Neben seinem großen Engagement für das Talente Team war Christian selbst sportlich sehr erfolgreich. In diesem Jahr holte er sich im August ein weiteres Mal den Österreichischen Meistertitel der Vierspänner und war Anfang September als einziger Starter bei der Weltmeisterschaft der Vierspänner in Ungarn vertreten, wo er mit einer großartigen Kegelfahrt die beste Vierspänner-Championatsplatzierung seiner Karriere erzielte.

Jeder von uns hat wohl seine persönliche Geschichte mit Christian, dem Sonnenschein und Tausendsassa. Seine gute Laune war ansteckend und er kam jedem mit einem fröhlichen Gruß zuvor – sogar, wenn er selbst gerade mitten im Wettbewerb an den Leinen war! So geschehen im August in Piber, als er mir im Marathon bei der Einfahrt zu Hindernis mit seinem berühmten Lächeln ein freudiges „Hallo Sonnenschein“ zurief.

Daneben galt es den Betrieb zu Hause in Allhartsberg in Schwung zu halten, die unzähligen Kurse und Trainings, die dort stattgefunden haben. Dazu die vielen Reit- und Fahrturniere, wo Christian ebenfalls mit Unterstützung seiner älteren Tochter und seinem Team immer maßgeblich beteiligt war.

Und da war noch sein ständiger Begleiter, das Handy, das niemals zur Ruhe kam, außer wenn er bei seinem Freund Erwin Gillinger einmal wöchentlich zum Training war. „Da hat er es im Auto gelassen“, so der tief betroffene Erwin. Er hat die Zeit auf der Kutsche in Gesellschaft seines engen Freundes einfach genossen.

Christian wäre am 13. Jänner 2025 50 Jahre alt geworden. Er war viel zu jung, um zu gehen.
Für die große Fahrsportfamilie ist er unvergessen und viele von uns werden seinen Optimismus und den Glauben an das Gute hoffentlich weitertragen! 

Sonja Bauer

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         © WOLFGANG SIMLINGER

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