Sport

FEI reagiert auf Kritik und ändert Mutterschutz-Regel

Ein Artikel von Redaktion | 09.12.2022 - 11:08
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Jessica von Bredow-Werndl wäre nach der Geburt ihrer Tochter gerne schon eher wieder auf internationalen Turnieren gestartet. Die "Maternity Leave Rule" der FEI hatte ihr jedoch einen Strich durch die Rechnung gemacht.
© FEI | Liz Gregg

Durch die Medien gegangenen war das Thema, als Dressur-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl ihr geplantes Comeback nach der Babypause unfreiwillig verschieben hatte müssen. Nach der Geburt ihrer Tochter im August verweigerte der Weltreiterverband FEI der Deutschen die Starterlaubnis beim Ludwigsburger Pferdefestival (22. bis 25. September). Die 36-Jährige hatte danach die Auslegung der "Maternity Leave Rule" seitens der FEI als "schlichtweg ungerecht" und nicht nachvollziehbar kritisiert.

In besagter Regelung geht es vor allem um die Weltranglistenpunkte in den Disziplinen Springen, Dressur und Fahren. Wer Mutterschutz beantragt, konnte bislang die Hälfte seiner erarbeiteten Zähler für sechs Monate behalten, geritten werden durfte laut FEI jedoch erst wieder nach einem halben Jahr. Wer sich schon früher für eine Rückkehr in den Sport entschied, verlor rückwirkend die Punkte über die gesamte Dauer der Schwangerschaftspause hinweg. So erging es Janne Friederike Meyer-Zimmermann, die nach der Geburt ihres Sohnes schon früh angefangen hatte, wieder zu reiten, was ihr einen Absturz in der Weltrangliste bescherte. Die Deutsche klagte außerdem, sie habe bei einigen internationalen Turnieren keine Startgenehmigung bekommen.

Das soll in Zukunft anders werden. Wie die FEI am Donnerstag mitteilte, sollen Reiterinnen künftig bereits nach drei Monaten wieder in den Sport einsteigen können. So will man jungen Müttern mehr Flexibilität in der Planung ihres Comebacks erlauben.

Im Falle eines Kranheitsurlaubes bleibt die minimale Dauer bei sechs Monaten. Die maximale Dauer für Krankheits- und Mutterschaftsurlaube beträgt weiterhin zwölf Monate.