Im Jänner hatte Julia Houtzager-Kayser im Interview mit der Pferderevue erklärt, sie könne sich vorstellen mit ihrer Stute High Five auch wieder Nationenpreisturniere für Österreich zu bestreiten. „Vielleicht sogar schon dieses Jahr“, hatte die in den Niederlanden lebende Tirolerin damals gemeint. Die Einberufung ins rot-weiß-rote Team kam dann schneller als erwartet. Bereits beim ersten Nations Cup der EEF-Serie hatten Houtzager-Kayser und die Toulon-Tochter Gelegenheit zu zeigen, was in ihnen steckt. Die Chance nutzten die beiden: Mit nur vier Fehlerpunkten lieferte das Duo im Mannheimer Nationenpreis prompt das beste Ergebnis des rot-weiß-roten Teams. Für Equipe-Chef Christian Knoll ist damit glasklar: „Julia Kayser ist eine echte Verstärkung für das Team, das im Vorjahr ja schon bei der EM in Riesenbeck in dieser Konstellation am Start war.“
Dass sie mit High Five auch gute Chancen auf einen Start bei den Weltmeisterschaften im dänischen Herning im August dieses Jahres ist, zeigte Houtzager-Kayser im finalen Höhepunkt des Maimarkt-Turniers. Als einzige der vier österreichischen Teilnehmer:innen blieb sie im Umlauf des Großen Preises von Mannheim fehlerfrei und qualifizierte sich zusammen mit vier weiteren Paaren für das Stechen. Im verkürzten Parcours zeigten die 47-Jährige und ihre KWPN-Stute dann abermals eine super harmonische und obendrein makellose Runde, mit der sie auch die Führung übernahmen. Die hielt, bis Europameister Andre Thieme (GER) mit seiner Erfolgsstute DSP Chakaria die Bestzeit noch einmal um knapp drei Sekunde nach unten korrigierte. Als Schlussreiterin quetschte sich dann auch noch Jörne Sprehe (GER) auf dem heißen Hot Easy hinter Thieme.
Mit ihrem dritten Platz ist Julia Houtzager-Kayser mehr als zufrieden sein. „High Five springt einfach wahnsinnig konstant, jetzt auch in den höheren Bewerben. Das war heute ihr erstes 1,60 m-Springen und mit nur fünf Reitern im Stechen ein ziemlich anspruchsvoller Parcours noch dazu – und trotzdem hat sie es ziemlich einfach aussehen lassen. Das spricht für sich, wieviel Qualität in diesem Pferd steckt“, schwärmte Houtzager-Kayser im Pferderevue-Interview.
Auf die Frage, ob sie sich denn eine Teilnahme an der Weltmeisterschaft vorstellen könne, winkt die Tirolerin ab. „Die WM ist noch ziemlich weit weg, jetzt starten wir erst mal beim Nationenpreis in Bratislava nächste Woche, wo wir uns für das Halbfinale in Budapest qualifzieren können.“ Sollte es dort gut laufen, würde sie aber doch gerne in Herning reiten, so Houtzager-Kayser. „Aber wie gesagt, es ist noch weit hin und es kann immer etwas passieren. Deshalb machen wir jetzt mal einen Schritt nach dem anderen und sehen, wohin uns das führt.“