Springen

EM Springen Kronenberg: Österreichs Junioren gute Zehnte, Tobias Pfingstl mit starkem Debüt

Ein Artikel von Pamela Sladky | 22.07.2024 - 08:09
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Spitzendebüt: Bei seiner ersten EM überhaupt sprang Tobias Pfingstl mit seinem Equitron Junior auf Anhieb unter die 22 besten U18-Kombinationen Europas. © holcbecher.com

Der österreichische Nachwuchsspringsport hat in den vergangenen Jahren einige Wechsel im Betreuerstab erlebt. Seit Mai unterstützt nun kein Geringerer als Ulrich Kirchhoff, Doppel-Olympiasieger in Atlanta 1996 und heute Trainer zahlreicher Weltklasse-Kombinationen im Springsport aller Altersklassen, den heimischen Springnachwuchs. Vom 16. bis 21. Juli stand im niederländischen Kronenberg die erste EM für Children, Junioren und Junge Reiter mit dem deutschen Erfolgsmann als Equipechef auf dem Programm. Die ganz großen Erfolge blieben für die heimische Equipe dabei zwar aus, doch für Ulrich Kirchhoff geben die Leistungen Anlass zur Zuversicht – wie etwa jene der Junioren im U18-Mannschaftsbewerb. Das Quartett mit Tobias Pfingstl (T) mit Equitron Junior, Marielle Sophie Rothenbücher (V) mit That’s Me, Lena Beck (V) mit Jendy S sowie Anna Plautz (K) mit Z7 Cordanos V schaffte im hart umkämpften Junioren-Feld den Einzug ins Team-Finale und konnte sich letztlich mit dem starken Platz 10 unter 24 Nationen – noch vor den Teams aus der Schweiz und Italien – sehr gut behaupten.


Gelungene Premiere

Auffallendster Reiter dieser EM war aus heimischer Sicht zweifellos Tobias Pfingstl. Im Sattel seines zehnjährigen belgischen Warmblutwallachs war Gerfried Pucks Sohn immer ganz dicht dran an den Besten, glänzte mit zwei Nullrunden und kam sonst mit maximal einem Springfehler ins Ziel. Der Einzug ins Finale und Platz 22 unter ursprünglich 114 Starter waren das bemerkenswerte Resultat für den 16-Jährigen, der viel Lob für seine Leistung bekam. „Ich bin mehr als zufrieden mit dem Gesamtergebnis, zumal es ja das erste Championat jemals für mich und mein Pferd war und ich davor noch nie so schwere Parcours geritten bin. Ein bisschen hat mir das Glück gefehlt, sonst hätte ich sogar noch weiter vorne mitmischen können, aber es überwiegt ganz klar die Freude“, verrät Pfingstl. Viel Rückhalt erhielt er bei seinem Championatsdebüt von Papa Gerfried, der in Paris in Kürze seinen ersten Olympiastart absolvieren wird. „Papa gibt wirklich immer alles für mich. Er ist extra die ganze Nacht von Budapest, wo er noch Doppelnull im Nationenpreis geritten ist, direkt weiter nach Kronenberg gefahren, um mich in der Vorbereitung zu unterstützen. Und bei der EM ist dank Papas Hilfe und seiner Planung immer alles perfekt aufgegangen. Das beweist, wie gut der Zusammenhalt in unserer Familie ist!“

Nicht ganz nach Wunsch

Österreichs U21-Reiter hatten in dieser Saison bereits mit guten Ergebnissen aufgezeigt, darunter der Nationenpreissieg beim Heim-CSIO in Linz und Platz 2 in Šamorín. Auf der EM wurden die heimischen Farben durch Carla Wanko (W) auf Shqely, Thomas Himmelmayer (OÖ) auf Papillon d’Azur, Elisabeth Knaus (K) auf Cancun, Lena Binder (W) auf Celina sowie Einzelreiterin Hannah Eggerer (K) auf Montevideo vertreten. Der Start ins Turnier verlief mit einer Nullrunde von Lena Binder und einem schnellen Vier-Fehler-Ritt von Thomas Himmelmayer gut. Auch Elisabeth Knaus zeigte mit nur einem Abwurf eine gute Leistung. In Runde zwei häuften sich dann bei allen Paaren die Fehler, nur Lena Binder blieb mit zwei Zeitfehlerpunkten weiterhin ohne Abwurf. Den Einzug ins Teamfinale der besten 10 verpasste man als 13. Nation unter 17 leider, und auch im Einzelfinale war letztlich kein österreichisches Paar mehr vertreten.

Nicht nach Wunsch lief es in Kronenberg für die beiden österreichischen Children-Einzelreiterinnen Jana Wurm (S) und Lena Koller (OÖ). Wurm schied mit ihrem Forrest Gump AMB bereits im ersten Bewerb aus, Koller brachte ihren Nioricci R bei ihrem EM-Debüt mit 26 Fehlerpunkten ins Ziel. Auch für sie war nach Runde eins Schluss.

Die Medaillen

Die Goldmedaillen bei den Jungen Reitern sicherten sich die irischen Titelverteidiger im Mannschaftsbewerb sowie der Brite Oliver Fletcher im Einzel, der sich mit Hello William bis zuletzt keinen Abwurf erlaubte und seine EM mit lediglich 2,71 Strafpunkten auf dem Konto abschloss.

Bei den Junioren gingen die Titel an die Mannschaft aus Frankreich sowie die junge Spanierin Olivia Alvarez García auf Gazquine Tag mit nur 0,24 Strafpunkten nach 5 Umläufen.

Neuer Team-Europameister in der Altersklasse Children ist die Equipe aus Großbritannien. Den Briten gelang es als einzigem Team, beide Umläufe des Nationenpreises ohne Fehler zu beenden. Einzel-Gold wurde im Stechen unter sieben 4-Fehler-Paaren entschieden. Am Ende triumphierte die Spanierin Aleksandra Hearst mit Corelien.

Ergebnisse

EM Children
Team

1. Großbritannien
2. Belgien
3. Spanien

Einzel
1. Aleksandra Hearst (ESP) mit Corelien
2. Sani Illi (FIN) mit Backwoods Challenger
3. Brianne Beerbaum (GER) mit Carrero T Z
102. Lena Koller (AUT/) mit Nioricci R
103. Jana Wurm (AUT) mit Forrest Gump AMB

EM Junioren
Team

1. Frankreich
2. Spanien
3. Großbritannein
10. Österreich

Einzel
1. Olivia Alvarez García (ESP) mit Gazquine Tag
2. Thijmen Vos (NED) mit Cadillac Z
3. Ewen China (FRA) mit Bacchus d'Ecames
22. Tobias Pfingstl (AUT/T) mit Equitron Junior
54. Anna Plautz (AUT/K) mit Z7 Cordanos V)
69. Marielle Sophie Rothenbücher (AUT/V) mit That’s Me
84. Lena Beck (AUT/V)mit Jendy S
106. Lisa-Marie Arvai (AUT/S) mit Chakilly Z

EM Junge Reiter
Team

1. Irland
2. Frankreich
3. Belgien
13. Österreich

Einzel
1. Oliver Fletcher (GBR) mit Hello William
2. Francis Derwin (IRL) mit Flexi K
3. Jules Orsolini (FRA) mit Charlotte
52. Elisabeth Knaus (AUT/K) mit Cancun
53. Lena Binder (AUT/W) mit Celina
60. Thomas Himmelmayer (AUT/OÖ) mit Papillon d’Azur
61. Carla Wanko (AUT/W) mit Shqeli
62. Hannah Eggerer (AUT/K) mit Montevideo

Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.