Springen

Österreichische Höhenflüge in Rom: Max Kühner, Gerfried Puck und Peter Petschenig brillieren im Rolex Grand Prix

Ein Artikel von Redaktion | 26.05.2024 - 17:16
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Max Kühner und Elektric Blue P

61 Tage vor dem Start der Sommerspiele in Paris sind Max Kühner und sein Elektric Blue P absolut in Olympiaform. Das Duo hatte schon den Nationenpreis am Freitag wie ein Trainingsspringen aussehen lassen, heute setzte das Paar noch eins drauf.
 

Österreichische Reiter in Topform: Kühner, Puck und Petschenig glänzen

50 Paare hatten sich für den Rolex Grand Prix im Herzen der „Ewigen Stadt“ eingetragen, mit Max Kühner, Peter Petschenig und Gerfried Puck auch drei Österreicher. Letzterer ließ die heimischen Fans an diesem Nachmittag das erste Mal kräftig aufjubeln, als er seinen Equitron Naxcel V fehlerfrei durch den schwierigen 1,60 m Parcours pilotierte. Beim Mannschaftsspringen am Freitag hatte der Hengst sich im ersten Umlauf noch gehörig von den weißen Dekopferden im Parcours ablenken lassen. Ohne die Störenfriede auf dem Platz konnte der Fuchs nun zeigen, was wirklich in ihm steckt.

Während in der Folge zahlreiche Top-Paare am schwierigen Parcours scheiterten, brachte mit Peter Petschenig und seiner an diesem Wochenende so fabelhaft springenden Ennebel van het Posthuijs gleich ein weiteres österreichisches Paar eine Nullrunde ins Ziel.

Das rot-weiß-rote Glück perfekt machten schließlich Max Kühner und Elektric Blue P, die die 13 Hindernisse und 16 Sprünge ebenfalls fehlerfrei hinter sich brachten. Für die drei österreichischen Paare und weitere zehn Starter:innen ging es danach im auf acht Hindernisse verkürzten Parcours um Alles.

Als Startreiter begeisterte Gerfried Puck auf seinem kraftvoll springenden Naxcel V prompt mit einem weiteren Nuller in 43,92 Sekunden, der die nachfolgenden Paare gleich gehörig unter Druck setzte. Peter Petschenig und seine 15-jährige KWPN-Stute zeigten erneut eine klasse Leistung mit nur einem Abwurf.

Max Kühner setzte mit seinem Blue danach neue Maßstäbe. Mit Mut zum Risiko drückte der Wahltiroler mächtig aufs Tempo, einmal rutschte der 13-jährige Wallach mit der Hinterhand kurz weg, ließ sich aber nicht aus dem Konzept bringen, blieb zum vierten Mal an diesem Turnierwochenende fehlerfrei und nahm dem bis dahin führenden Briten Joe Stockdale mehr als zwei Sekunden ab.
 

Karl Cook vereitelt historischen Triumph für Österreich

Ein Paar nach dem anderen scheiterte in der Folge an dieser Vorgabe, der mögliche dritte Rolex-Grand-Prix-Sieg für Max Kühner rückte immer näher. Es wäre zugleich der erste österreichische Sieg im Großen Preis von Rom gewesen. Doch den rot-weiß-roten Triumph wusste US-Reiter Karl Cook zu verhindern. Der Schnellste im Umlauf erwies sich mit seiner wieselflinken Caracole de La Roque auch in Runde zwei als absolut Schnellster. Das Paar nahm Kühner und Blue noch einmal 1,3 Sekunden auf dem 340 m langen Kurs ab. Für den Amerikaner ist es erst der zweite 5*-Sieg auf europäischem Boden.

„Ich bin super happy mit Blue, wie er sich hier in Rom mit vier Nullrunden präsentiert hat. Gewonnen hätte ich natürlich trotzdem gerne", meinte Max Kühner auf Nachfrage der Pferderevue. "Der Sieg wäre heute grundsätzlich schon drin gewesen, aber der Wegrutscher hat zum einen Fahrt rausgenommen, zum anderen musste ich einen Galoppsprung mehr machen zum nächsten Hindernis. Das hat sicherlich Zeit gekostet. Davon abgesehen ist Caracole eines der schnellsten Pferde der Welt ist.“
 

Leistung und Teamspirit olympiareif

Der Blick auf die finale Ergebnisliste fühlt sich aus österreichischer Sicht fast an wie Weihnachten und Ostern zusammen: Max Kühner auf der 2, Gerfried Puck auf der 5 und Peter Petschenig auf der 10. Keine andere Nation hatte drei Reiter in die finale Runde gebracht, lediglich die Iren waren noch mit mehr als einem Paar in der Entscheidung vertreten. Auch drei Österreicher in den Top Ten eines Rolex Grand Prix hat es in der Geschichte des heimischen Springsports vermutlich kaum noch gegeben – wenn überhaupt!

Angesprochen auf dieses Ergebnis macht Max Kühner keinen Hehl aus seiner Begeisterung: „Ich bin unheimlich stolz auf meine Teamkollegen, sie haben sich hier alle wirklich gut gezeigt. Wir haben einen super Teamspirit, wie ich ihn in dieser Form noch nie zuvor gefühlt habe. Wir halten zusammen, wir sind harmonisch miteinander. Es macht einfach großen Spaß mit der Truppe zusammen auf solche Turniere zu fahren.“ Paris kann kommen!

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.