Vielseitigkeit

Kader 2023: Österreichs Vielseitigkeit stark im Aufwind

Ein Artikel von Redaktion | 01.02.2023 - 13:16

2023 kämpfen Österreichs Vielseitigkeitsreiter:innen um einen Team-Startplatz für die Olympischen Spiele in Paris. Ein Ziel, das zu schaffen sein sollte, denn die Buschis haben zahlreiche gute Kombinationen am Start, wie ein Blick auf den aktualisierten Kader bestätigt. Und auch der Nachwuchs entwickelt sich mehr als erfreulich.

SIEGL Lea (AUT), van Helsing P_SL_1086-005-3024.JPG — Lea Sieg stehen gleich drei Pferde zur Verfügung, mit denen sie gut für absolute Spitzenergebnisse ist. Der 13 Jahre alte Van-Gogh-Sohn Van Helsing P (Bild) ist aktuell im B-Kader gelistet.
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Bei den Weltmeisterschaften 2022 konnte Österreich sein Team-Ticket für die Sommerspiele in Paris (noch) nicht lösen. Das will man nun im Zuge der EM von 9. bis 13. August in Le Pin au Haras (FRA) nachholen. Die Voraussetzungen, dass das Vorhaben auch gelingt, sind gut. Anders als in früheren Jahren ist der Kader in der allgemeinen Klasse sowohl qualitativ als auch quantitativ erfreulich gut bestückt. Zudem ist der Großteil der vierbeinigen Athleten schon jetzt nach den FEI-Kriterien qualifiziert. Und mit Belgien, Italien und Spanien ist die direkte Konkurrenz um einen der zwei zu vergebenden Mannschaftsstartplätze durchaus schlagbar.

Wen man in den Championatskadern derzeit vermisst, ist Harald Ambros‘ Spitzenpferd Lexikon. Der 14 Jahre alte DSP-Wallach hatte sich beim Nationencup in Frankreich Ende August verletzt, Vielseitigkeitsreferent Thomas Tesch rechnet aber stark damit, dass der Levistano-Sohn beim ersten Nations Cup der Saison in Montelibretti (9. bis 12. März) wieder für Österreich an den Start gehen wird. Das Turnier dient den heimischen Buschis als erste Standortbestimmung nach der Winterpause. Im Nationenpreis sind neben Harald Ambros und Lexikon Lea Siegl mit Fighting Line, Katrin Khoddam-Hazrati mit Pippa und Roland Pulsinger mit Tiefenhof's Lavalino geplant. Weitere österreichische Top-Kombinationen werden außerdem in der parallel ausgetragenen 4-Sterne-Langprüfung dabei sein.

Auch Nachwuchs stark im Kommen

Der österreichische Vielseitigkeitssport hat in den vergangenen Jahren aber nicht nur in der Allgemeinen Klasse deutlich an Fahrt aufgenommen. Auch im Nachwuchsbereich geht es voran. Wähnte man die Königsdisziplin der Reitsports vor einigen Jahren hierzulande noch in einer veritablen Nachwuchskrise, ist Österreichs Kader in den Altersklassen Junioren und Junge Reiter mit aktuell sieben Reiter:innen so stark besetzt wie kaum je zuvor. Und: mit Paul Doppelbauer (OÖ) und Nina Vanova (OÖ) stehen zwei weitere vielversprechende Talente in den Startlöchern. „Mit dem Nachwuchs geht es steil bergauf“, bestätigt Thomas Tesch im Gespräch mit der Pferderevue. „Wir haben in diesem Jahr die historische Chance eine komplette Junioren sowie eine komplette Junge-Reiter-Mannschaft zu den Nachwuchs-Europameisterschaften Mitte September in Montelibretti entsenden zu können. Das war, glaube ich, bis dato noch nie der Fall.“

Den überaus positiven Trend führt Tesch auf die gute Arbeit des OEPS Talente Teams zurück. „Wir haben das System vor einiger Zeit an die Abläufe bei den Erwachsenen angepasst. Etwa siebenmal im Jahr holen wir zu unseren Lehrgängen alle Talente zusammen. Dort gibt es praktischen Reitunterricht, der von Harald Siegl geleitet wird, Judith Eisnecker bildet die Kinder in der Theorie aus und Andreas Grafenhofer unterrichtet als Sportpädagoge zusätzlich Leibeserziehung. Durch diese regelmäßigen ‚Kadertrainings‘ können wir den Entwicklungsstand gut mitverfolgen und so die geeigneten Paare ‚rekrutieren‘.“

Dass das Konzept blendend funktioniert, zeigt sich eindrucksvoll im aktuellen Kader. Und hoffentlich auch in den Ergebnissen der bevorstehenden Saison.

A-Kader (Championatskader)