Gleich zwei Klone von Chilli Morning, dem langjährigen Erfolgspferd von William Fox-Pitt, traten bei der diesjährigen WM der Jungen Vielseitigkeitspferde in Le Lion d'Angers an: Chilli Morning IV, geritten von Gemma Stone (GBR), und Chilli Morning II, vorgestellt von Julia Krajewski (GER). Beide Pferde stehen – ebenso wie ein dritter siebenjähriger Chilli-Morning-Klon (Chilli Morning III) – im Besitz der beiden Briten Chris und Lisa Stone, denen auch das „Original“ gehörte.
Die beiden Nachkommen des Brandenburger Hengstes v. Phantomic xx-Kolibri gleichen sich nicht nur in Sachen Genetik und Aussehen, auch leistungsmäßig sind sie auf einer Linie – das gilt jedenfalls für das Dressurviereck: Beide "Chillis" erzielten exakt 73,8 % und lagen nach dem ersten Teilbewerb mit 26,2 Minuspunkten ex aequo auf Platz 2. Danach war der unter britischer Flagge startende Chilli Morning IV leicht im Vorteil. Während Chilli Morning II 3,8 Zeitfehler im Gelände sowie einen Abwurf und weitere 0,4 Zeitfehlerpunkte im Parcours verzeichnete, beendete Nummer IV die WM mit seinem Dressurergebnis als neuer Weltmeister. Für Nummer II wurde es Platz 6 im Gesamtklassement.
„Seine Besitzer Chris und Lisa Stone sind absolut begeistert. Das Pferd war unglaublich, er war so positiv und seine Ohren waren gespitzt... Es fühlt sich an, als würde er das Gelände lieben. Wir haben große Hoffnungen für ihn. Das Gefühl, das er mir gibt, ist überwältigend, und seine Fähigkeit, sich zu konzentrieren, ist einfach unglaublich, selbst in so jungen Jahren“, zeigte sich Gemma Stevens begeistert von ihrem frischgebackenen Champion.
Auch Julia Krajewski hatte ausschließlich lobende Worte für „ihren“ Chilli-Klon: „Ein Abwurf hat uns den Podiumsplatz verwehrt, aber er hat sich am letzten Tag sehr angestrengt und uns die ganze Woche über unheimlich stolz gemacht. Er nimmt viele Erfahrungen mit nach Hause, eine spannende Zukunft liegt vor ihm.“ Während der WM sei viel darüber gesprochen worden, dass gleich zwei Klone in den Top Ten vertreten waren. „Und das zu Recht, denn es ist super selten und ziemlich faszinierend! Für uns sind sie jedoch ‚einfach‘ die Pferde, die sie sind, und werden wie jedes andere Talent im Stall behandelt“, so Krajewski.
Dass die „Chilli-Erfolge“ in Le Lion d’Angers das Interesse am Klonen drastisch angehoben haben könnten, hält sie für unwahrscheinlich: „Ich bezweifle stark, dass jetzt jeder damit anfangen wird, seine Pferde zu klonen. Es ist weder einfach noch billig“, so die deutsche Olympiasiegerin von Tokio 2021.
Killer Queen Weltmeisterin bei den Sechsjährigen
In der Klasse der Sechsjährigen ging der Titel an die Holsteiner Stute Killer Queen (I’m Special de Muze x Calido I) unter der Niederländerin Merel Blom. Österreichs einziger Vertreter auf der WM, Robert Mandl, belegte mit dem DSP-Wallach BlueRave Adesso Tu (v. Asago XX x Kolibri) Rang 35.
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.