„Eine Woche vor deinem 30. Geburtstag haben du, Gertjan und ich entschieden, dass die Zeit gekommen ist“, schreibt Negros Besitzerin Anne van Olst auf Facebook. „Aus Liebe und Respekt mussten wir dich gehen lassen. Danke für alles, mein Schatz – du wirst jede Sekunde des Tages fehlen, aber dein Geist wird für immer weiterleben.“
Schon Negros Vater Ferro war ein erstklassiger Vererber, und auch die Mutterlinie mit internationalen Hengsten wie Variant und Gondelier galt als Gütesiegel in Sachen Sportlichkeit, Exterieur, Kraft und Qualität.
Negro stand dem in nichts nach. Mit fünf und sechs Jahren war er bester Junghengst in den Niederlanden. 2001 nahm er in Verden an der WM der jungen Dressurpferde teil, die er als bestes sechsjähriges KWPN-Pferd abschloss.
Im Sport war Negro bis zur Kleinen Tour erfolgreich – vier Starts münzte er in drei Siege um. Sein Debüt gewann er auf Anhieb mit über 72 %, wobei er besonders mit seinem herausragenden Talent für Piaffe und Passage überzeugte.
Einfluss in der Zucht
Ein Hufabszess bereitete Negros Dressurkarriere ein unerwartetes Ende, dennoch sollte er diese Disziplin nachhaltig prägen. Seine Nachkommen sorgen weltweit für Aufsehen, 38 haben es auf S-Niveau gebracht, mehr als 20 sind auf internationalem Grand-Prix-Niveau unterwegs.
Sein wohl bedeutendster Sohn ist zweifellos Dressurchampion Valegro, der unter Charlotte Dujardin (GBR) 2012 bei den Olympischen Spielen in London zwei Goldmedaillen gewann und 2016 in Rio de Janeiro erneut Einzel-Gold holte. In seiner aktiven Karriere war Valegro nahezu unschlagbar: Er wurde Europameister, Weltcupsieger, Weltmeister und hält bis heute den Weltrekord in der Grand Prix-, Grand Prix Special- und Grand Prix Kür-Prüfung. 2014 wurde Valegro vom KWPN zum Pferd des Jahres gewählt – eine Ehre, die seinem Vater Negro drei Jahre später, im Jahr 2017, zuteilwurde. Beim KWPN hat Negro zehn gekörte Söhne und achtzehn gekörte Enkel.