Borrelien leben im Verdauungstrakt verschiedener Zeckenarten und werden durch einen Zeckenbiss übertragen. Rund 25 Prozent der Zecken in unseren Breiten sind mit Borrelien infiziert, doch nicht jeder Biss einer infizierten Zecke führt automatisch zu einer Ansteckung, und bei Weitem nicht jede Infektion löst auch einen Ausbruch der Krankheit aus. © Carola Schubbel - fotolia.com
Muskelverspannungen, Gelenksprobleme, Lahmheiten, Organerkrankungen, eine geschwächte Immunabwehr oder neurologische Symptome à la Headshaking - die Auswirkungen der Borreliose beim Pferd hat viele Gesichter. So vielfältig die Symptome, so schwierig war bislang die eindeutige Diagnose der durch Zecken übertragenen Infektionskrankheit. Weil oft Wochen und Monate vergehen, bis die pathologischen Auswirkungen beim Pferd sichtbar werden, können diese kaum noch direkt mit einem Zeckenbiss in Verbindung gebracht werden. Bisherige Bluttests konnten zwar den Kontakt mit den Erregern beweisen, aber keine verlässlichen Indikatoren für das Vorliegen einer akuten Infektion oder bereits länger bestehenden Erkrankung liefern. In den Niederlanden wurde nun ein neuer, zum Patent angemeldeter Test entwickelt, der die intrazelluläre erworbene Immunantwort auf Borrelien misst und damit erstmals wirklich zuverlässig Auskunft über eine Infektion geben soll.
Der SpiroFind Vet-Test – der übrigens auch beim Hund angewendet werden kann – kann sofort nach einem Zeckenstich durchgeführt aber oder bei einer bereits chronisch gewordener Borreliose angewendet werden. Zudem soll er eine zuverlässige Kontrolle des Behandlungserfolges ermöglichen.
Rund 200 Euro kostet das neue Testverfahren, das seit Anfang des Jahres von Boulder Diagnostics angeboten wird. Zur Durchführung des Tests nimmt der Tierarzt eine Blutprobe, die danach im medizinischen Labor des Diagnostikunternehmens in Mellrichstadt (NED) binnen einer Woche auf Borrelieninfektion ausgewertet wird.
Weitere Informationen über den SpiroFind Vet-Test gibt es hier.