Mit Pferden arbeiten

"Die Ross lassen di net im Stich"

Ein Artikel von Eva Morawetz | 17.07.2019 - 15:47
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Wolfgang Ehmeier ist Landwirt aus Überzeugung - die Pferde sind sein wichtigster Dreh- und Angelpunkt.
© Alessandra Sarti

„Wia, wist, Weibi.“ Die Kommandos sind so leise, dass man sie in etwas Entfernung kaum hört. Ruhig geht’s zu, aber nicht langsam, wenn Wolfgang Ehmeier und seine Flora die Erdäpfel anhäufeln. Gleichmäßig wie ein Uhrwerk stapft die Noriker-Stute durch die grünen Zeilen, hinter sich den Häufelpflug, der die Erde zu den Erdäpfelstauden hin aufwirft. Am Ende der Zeile ein helles „Eeeep“, Flora steht, der Pflug wird umgelegt – und nach einer Wendung geht’s mit dem Kommando „Wia, hott“ in die nächste Zeile. So geht das hin und her, die Sonne steht schon tief, bestes Licht für die Aufnahmen.

Es war nicht einfach, das alles unter einen Hut zu bringen, mal hat das Wetter nicht gepasst, mal war die Fotografin verhindert, dann mussten die Kühe auf die Alm gebracht werden. Aber jetzt stehen wir da, auf dem Hödlgut bei Oftering, die Luft ist noch warm, die Gnitzen schwirren, auf der Koppel nebenan schauen die anderen Pferde ihrer Kollegin beim Arbeiten zu. Kein Motorenlärm, keine Abgase, nur der gleichmäßige Schritt von Mann und Pferd, das Scharren des Pflugs, die ruhigen Kommandos. Friede.

So, die Fotografin schultert das Stativ, eigentlich könnte jetzt das nächste Motiv folgen, aber die Arbeit ist noch nicht getan. Wolfgang ist kein Poser, er macht das nicht zu Schauzwecken. Nicht einmal uns zuliebe. „Mir san ka Museum und ka Schaubetrieb. I tua net für irgendwen andern zur Show was, und auch den Ortsbäuerinnenausflug können’s net bei uns machen. Mir haben immer wieder Anfragen: ,Mir taten gern vorbeikommen, kunnst ackern?‘ Ja, bin i a Kasperl?“

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Zeile für Zeile im Gleichtakt: Flora und Wolfgang häufeln die Erdäpfel an. © Alessandra Sarti

Wer glaubt, Wolfgang Ehmeier sei ein rückwärtsgewandter Romantiker, dem es ums schöne Bild geht, irrt. Seine Frau Eva und er betreiben die Landwirtschaft mit Ernst, großer Fachkenntnis und aus tiefster Überzeugung mit Pferden anstelle von Maschinen. Ausgefeilte Technik ist ihm dennoch wichtig, die Zeiten, wo er aus drei Geräten eins zusammenbasteln und sich in alten Ställen auf die Suche nach antiquarischem Zubehör machen musste, sind zum Glück vorbei. „Durch die moderne Technik, die heutzutag’ verbaut is, kann i a große Flächen sehr tierschonend gut bearbeiten – weil i andere Übersetzungen hab’, bessere Schmiermöglichkeiten, eine ausgereiftere Schneidetechnik …“

Als die beiden begannen, den Hof zu bewirtschaften, zwölf Jahre ist das jetzt her, gab es im Betrieb außer ein paar Eisenreifen und einigen Eggen wenig. Also fing man klein an, zunächst mit zwei Pferden, einem Warmblut und einem Pony. Den Pferdebezug hatte Eva, die immer schon geritten ist. Wolfgang war zwar schon auch ab und an in einem Pferdestall gewesen, „aber i glaub’, des is eher wegen die Mädls g’wesen“, wie er grinst. Von Berufs wegen war er als Garten- und Landschaftsarchitekt in ganz Österreich unterwegs, seit 2011 hat er ein eigenes Büro für Gartenplanung am Hödlgut – spezialisiert auf die Begrünung und Verschönerung von Pferdebetrieben.

„Wann i mi auf an Traktor aufisitzen muss, bin i scho angfressen …“


Wolfgang Ehmeier

Nebenerwerbsbauer ist er aber deswegen keiner, darauf legt Wolfgang Wert, er ist Bauer mit Leib und Seele. Und dass seine wichtigsten MitarbeiterInnen Flora, Nanni, Salomon und Fauna heißen und Noriker sind, das hat mit Nostalgie rein gar nix zu tun, es ist einfach seine Art zu arbeiten. „Wann i mi auf an Traktor aufisitzen muss, bin i scho angfressen …“ Mit jeder Aufgabe, die besser von der Hand ging, kam eine neue hinzu, zum Holzrücken kam das Pflügen, das Eggen, schließlich auch das Mähen, das Kreiseln, das Schwaden, das Mist- und Kompostführen – Felder wurden hinzugepachtet, der Pferdebestand erweitert, mit vier Norikern findet man heute das Auslangen. „Mir haben drei Stuten und an Wallach. I arbeit’ gern mit Stuten, i mag’s einfach gern – und sie san sehr ehrlich. Zwei san Top-Pflüger, mei Salomon is überhaupt net zum Pflügen geeignet, der hat mehr Kraft als Verstand, der is dafür wahnsinnig lässig in einer Maschin’. Wenn ma da a bissel drauf achtet, kann man die Pferd’ sehr individuell und gut einsetzen. Noriker san für de Arbeiten top geeignet, vor allem, wenn man die Linien Nero und Vulkan nimmt. Die Pferde san früher net umasonst in Linien gezüchtet worden, je nachdem, welche Aufgabe sie g’habt haben.“

Flora, die am längsten am Hödlgut dient, ist heute 14 Jahre alt, mit zweieinhalb kam sie zu Wolfgang. „Die war roh, die hab’n wir dann schön langsam eing’fahren, und ab vier Jahren hat sie mit leichter Arbeit begonnen. I halt’ nix davon, junge Pferde zu arbeiten. Richtig arbeiten, so dass sie zwei, drei Stunden im schweren Zug san, tun sie erst ab sechs Jahren.“

Das Arbeiten mit den Pferden musste er sich mehr oder weniger selbst beibringen, viel gelernt hat er bei einem längeren Aufenthalt in den USA bei den Amish, die aus religiösen Gründen ihre jeweils 18 Hektar pro Familie bis heute mit Pferdekraft bewirtschaften. „Die haben des sehr optimiert und ihre Maschinen und des Zubehör immer weiterentwickelt. Des is so ziemlich des Maximum, was man mit Pferden bearbeiten kann. Wir selbst bearbeiten insgesamt 11 Hektar. Es gibt Diplomarbeiten, die bei 12 bis 14 Hektar die Grenze sehen, wo des dann nimmer nur mit Pferden geht. Ab dann braucht man eine motorisierte Unterstützung.“

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Mit Fauna und Nanni beim Mähen: Praktischerweise wächst der Treibstoff in Reichweite.   © Alessandra Sarti

Vom Exoten zum Aushängeschild

Als die Ehmeiers mit ihrer unkonventionellen Landwirtschaft begannen, musste das von außen wie ein Rückschritt anmuten. Und außerdem wie eine rechte Plackerei, was es zu Beginn ja auch war. „Mir hab’n am Anfang scho g’scheit g’schwitzt, weil wenn du es net weißt, plagst dich wie ein Irrer, bis du heraußen hast, wie du zum Beispiel den Pflug einstellst.“ Doch trotz aller Mühen überwog das Positive, die Zufriedenheit von Mensch und Tier, das Sinnstiftende und Sinnvolle der Arbeit, die mit wachsender Erfahrung auch immer leichter wurde. Es sprach sich herum, dass da einer was kann, was andere lernen wollten, und weil Ehmeier ehrlich begeistert ist und begeistern kann, fanden in Zusammenarbeit mit dem Ländliche Fortbildungsinstitut (LFI) der Landwirtschaftskammer Oberösterreich auf dem Hof auch immer mehr Kurse statt. „Die Leut’ im Ort sehen, dass unser Angebot ang’nommen wird – und mittlerweile bin i a gleichwertiger Bauer wie die anderen.“

Die schwer verdiente Anerkennung freut Wolfgang Ehmeier sichtlich, und mit einer gewissen Genugtuung erzählt er, dass er voriges Jahr beim Landjugend-Bezirkspflügen in der Oldtimerklasse allen die Show gestohlen und den zweiten Preis gewonnen hat. „Des is scho a Freud’, wenn dann die alten Bauern zuwikommen und dir auf die Schulter klopfen oder di amal auf d’ Seiten nehmen und sagen: ,Guate Ross hast du da, gengan scho schee.‘“ Sonst ist er ja kein Wettbewerbsmensch, aber „Pflügen ist des einzige, wo i des ganz nett find’. Da geht es um ka Zeit, sondern immer um die Genauigkeit – und je langsamer die Pferd’ gehn, umso besser is es. Das heißt, der Ehrgeiz der Menschen kann nie auf Kosten der Pferde gehn.“

Aber nicht nur beim Bezirkspflügen erregt Ehmeier mit seiner Art, zu arbeiten, positive Aufmerksamkeit. „Mir is aufg’fallen: Wenn wir pflügen, bleiben immer die Leut’ stehen. Es is einfach schön. Da kommen die Leut’ zuwa, und dann sag i: ,Willst leicht amal ackern?‘ ,Ma, wenn i des amal derfat …!‘ Sag’ i: ,Na, pack an!‘ Mit Tränen in den Augen pflügen’s. I möchat wissen, ob des irgendwann amal mit an Traktor passiert …“ Es sind diese archaischen Bilder von Mensch und Tier bei einer lebensspendenden, erdverbundenen Arbeit, die tief berühren und an die Wurzeln des Menschseins rühren. „Es is für mi a Arbeit, die mi zufrieden macht, die total dem Wesen Arbeitspferd entspricht und die für mi irrsinnig sinnstiftend ist. Ganz wurscht, mit was i ausfahr, ob mit dem Miststreuer oder mit dem Adelfassl – ich hab’ no nie irgendwen erlebt, der g’schimpft hätt’ oder blöd ’deutet, sondern es war eigentlich immer a Winken und a lachats G’sicht. Eine Freude.“

Da kommen die Leut’ zuwa, und dann sag i: ,Willst leicht amal ackern?‘ ,Ma, wenn i des amal derfat …!‘ Sag’ i: ,Na, pack an!‘ Mit Tränen in den Augen pflügen’s. I möchat wissen, ob des irgendwann amal mit an Traktor passiert …


Wolfgang Ehmeier

Den Boden streicheln

Dass die gemeinsame Arbeit allen Beteiligten und auch zufällig anwesenden Zuschauern Freude bereitet, ist die eine Seite. Die andere Seite ist die Auswirkung auf die Umwelt, den Boden, die Luft, in weiterer Folge auf den gesamten Kreislauf von natürlichem Dünger und den daraus erwachsenden Futter- und Nahrungsmitteln. Auf den zugepachteten Gründen machte Ehmeier die Erfahrung, dass sie durch die Maschinenbearbeitung so verdichtet waren, dass sie zunächst für die Bearbeitung mit Pferdekraft verfügbar gemacht, d. h. maschinell aufgebrochen werden mussten. „Man geht mit dem Boden dann plötzlich bewusster um – und der Boden verändert si. Des merk’ i beim Pflügen – auf einmal wird der pflügbar. Des Pflügen is dann wie ein Streicheln des Bodens.“

Auch war auf den Äckern lange Zeit nur mehr Kunstdünger zum Einsatz gekommen – jetzt wird dort wieder Tiermist mit vielen pflanzlichen Anteilen ausgebracht, die den Boden zusätzlich auflockern und beleben. „Die Wies’n, auf denen wir mit den Pferden arbeiten, sind voller Leben, wir haben dort eine irrsinnige Artenvielfalt. Wir mähen auch relativ hoch, weil i den Rehkitzln a Chance geben möcht’, si drunterzuducken. Weil beim Pferd flüchten sie no weniger, weil’s überhaupt net laut is.“

Der Umweltschutz, der bewusste und wertschätzende Umgang mit der Natur, spielte mit den Jahren eine immer größere Rolle in den Überlegungen und der täglichen Arbeit der Ehmeiers – „i gfrei mi über jeden Liter Diesel, den i net verbrauch“. Seit 2013 ist der Biobauernhof als Demeterbetrieb zertifiziert, auf dem biodynamisch gewirtschaftet wird. Neben den Norikern und einem Quarter Horse, das von Eva geritten wird, leben hier noch Freilandschweine, Murbodner Rinder, Hühner, Hund Emma und „a schiaches Katzerl – wird net größer, wird net fester, gar nix“. Geliebt wird es natürlich trotzdem. Die Murbodner, eine Dreinutzungsrasse, die vom Aussterben bedroht war, wurden ebenfalls unter dem Aspekt, sie als Zugtiere einzusetzen, erworben. „Meine Rinder gehen genauso auf Stimme wie a Pferd.“ Wobei der Einsatz der Kühe als Arbeitstiere nur halb ernst gemeint ist: „I nimm die Kuh dann her, wenn’s ma am Wochenend’ Spaß macht und i Zeit hab’. Wenn a anderer jagen geht, scheiß i mit die Kiah um.“ Und selbst Emma, die große Schweizer Sennenhündin, „haben wir, weil die eigentlich auch a Zughund ist. Aber wir haben sie noch nie eing’spannt.“ Vornehmlich fällt ihr derzeit die wichtige Aufgabe zu, jedes Stück Heidelbeerkuchen auf seinem Weg in den Mund aufmerksam zu verfolgen. Könnte ja sein, dass was abfällt …

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Zufrieden geht es nach einem langen Arbeitstag im Abendlicht nach Hause.
© Alessandra Sarti

Prädikat: Pferdvoll

Längst ist Ehmeier nicht mehr der einzige, der die Pferdekraft als wert- und sinnvoll für die Arbeit in der Landwirtschaft entdeckt hat. „Die Holzarbeit war zunächst des, was überblieben is. Aber es is net des, was mehr wird. Was aber mehr wird, sind die Bauern, die mit dem Pferd Lebensmittel produzieren wollen. Und dieses Bewusstsein, dass man dem Boden was zurückgibt, wenn man mit dem Pferd arbeitet“, weiß Wolfgang Ehmeier, der im Februar 2009 mit zwei Mitstreitern den Verein Österreichische Interessens gemeinschaft Pferdekraft (ÖIPK) gründete und sich seither verstärkt in der Ausbildung und der Vermarktung der Pferdekraft engagiert. In der Hofkramerei, dem kleinen, aber feinen Hofladen am Hödlgut, gibt es folgerichtig auch Produkte mit dem PRÄDIKAT: PFERDVOLL. Unter diesem Label bieten Betriebe, die mit tierischer Zugkraft arbeiten, ihre Erzeugnisse an, ein bekannter Vertreter ist zum Beispiel der Weinbauer Michael Gindl aus dem Weinviertel, „der will sogar Traktoren wieder verkaufen, damit er vermehrt aufs Pferd setzen kann“. Und weil das Interesse an den Kursen am Hödlgut anhaltend stark und mittlerweile auch eine ganze Palette von aufeinander aufbauenden Veranstaltungen etabliert war, kam im vergangenen Jahr der Gedanke eines zusammenfassenden Lehrgangs auf: Im März 2018 startete in Zusammenarbeit von LFI OÖ und ÖIPK der erste Jahrgang (siehe Pferderevue 1/2018) des Zertifikatslehrgangs „Zeitgemäßer Einsatz von Arbeitspferden – Ausbildung von Mensch und Pferd“.

In vier Modulen, die im Lauf von zwei Jahren absolviert werden, lernt man hier alles, was man zum landwirtschaftlichen Arbeiten mit Pferden braucht. „Der Zertifikatslehrgang war im Nu ausgebucht. Total. Wir haben sogar welche abweisen müssen, obwohl wir a Motivationsschreiben verlangt und selektiert haben. Wir wollten für den ersten Kurs die nehmen, die wirklich vorhaben, das auf dem Hof einzusetzen. Und da haben wir jetzt so lässige Betriebe, wirklich super Betriebe“, schwärmt Wolfgang Ehmeier von den Teilnehmern. Aber nicht nur der Lehrgang ist eine absolute Novität, einzigartig in Europa ist auch, dass er von Land und Bund gefördert wird – und das gar nicht schlecht, wie Ehmeier betont. „Dass irgendwo der Staat Arbeitspferde fördern würde, des gibt’s sonst nirgends, in ganz Europa net. Und des muss man schon auch dem LFI ganz hoch anrechnen, dass die uns da unterstützen, weil des is wirklich a totale Novität, um die uns alle beneiden.“

Bei aller Begeisterung bleibt Wolfgang Ehmeier aber Realist genug, um zu wissen, dass der Einsatz von Pferden in der Landwirtschaft einer Handvoll Enthusiasten vorbehalten bleiben wird. „I glaub’ net, dass d’ Pferd’ für jeden Bauern geeignet sind. I will überhaupt net, dass alle auf Ross umsteigen. I will a net, dass alle dasselbe machen wia i. Aber es gibt Leute, die kann man motivieren – und die haben eine Freud’ damit. Machen tuast es, weil’s da taugt.“

Vor allem in Weingärten, Gemüsebaubetrieben, Schnittblumenkulturen, Kräutergärten – überall dort, wo etwas in Reih und Glied wächst – kann man das Pferd wunderbar einsetzen, „weil des ganz lässig eine Zeile nach der anderen abgehen kann. In Reihen, die nur 40 cm schmal sind, kann das Pferd immer noch gehen.“ Und natürlich, das gibt er freimütig zu, ist eine gewisse Marktpositionierung damit verbunden, die auch kleinen landwirtschaftlichen Betrieben eine Chance auf Erfolg gibt.


Harte Arbeit mit romantischen Momenten

Neuer Schauplatz, neues Gespann: Wolfgang Ehmeier hat nun die Fuchsstute Fauna und die Rappstute Nanni eingespannt. Jetzt wird gemäht. Das geht so schnell, dass wir mit dem Umstellen des Stativs kaum nachkommen, gerade kam das Gespann noch auf uns zu, schon fährt es wieder von uns weg, ruck, zuck ist die Wiese geschoren. Und damit wir noch ein Motiv haben, wird gleich noch geschwadet. Leicht und elegant sieht das aus, wie Wolfgang seine Pferde über die Wiese dirigiert, das goldene Licht der untergehenden Sonne fängt sich in den Mähnen, aus Nannis Maul ragen keck ein paar Blumenstengel, eine kleine selbst gepflückte Belohnung. „Wia, Menscha“, eine letztes Mal noch kurven die drei um uns herum, dann traben sie in Richtung Stall, zufrieden mit sich und der getanen Arbeit.

Wir zockeln hinterher, froh um das Erlebnis und ein wenig wehmütig, dass es schon vorbei ist. Es stimmt: Man könnte stundenlang zuschauen. Wolfgang kennt diese verklärten Gesichter und die romantischen Vorstellungen, die man sich von seiner Arbeit macht. Auch in den Kursen muss er immer wieder einiges zurechtrücken. „Meistens is es harte Arbeit. Wenn du um 3 in der Früh aufstehst, weil du weißt, du musst um 6 Uhr einspannen, des macht da kane Freud’, des wär’ g’log’n. Es gibt immer nur romantische Momente, von denen man dann aber eh lang zehrt. Des kennt a jeder von seiner Arbeit. Manchmal hast Momente, wo du sagst: Jetzt passt’s einfach guat. Da hab’ i einmal in der Früh g’schwadert, und i fahr’ dort über die Kuppe – und die Sonn’ geht auf … Des is einfach a Wahnsinn g’wesen. Und du bist ganz allein, da schaut dir keiner zu. Des is nur dieser Moment. Du und deine Ross. Und des schwoaßt an z’samm. Da weißt, de lassen di net im Stich, des funktioniert.“

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Dieser Artikel von Eva Morawetz wurde erstmals in Ausgabe 9/2018 der Pferderevue veröffentlicht. Pferderevue AbonnentInnen können diese Artikel zusammen mit über 40.000 weiteren in unserem Online-Archiv kostenlos nachlesen. Einfach im E-Paper-Bereich einloggen und in allen Heften aus über 25 Jahren Pferderevue zum Nulltarif blättern!

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