An der Studie, die polnische Wissenschaftler:innen der Universitäten Lublin und Krakau durchführten, nahmen 18 Warmblutpferde teil, neun Stuten und neun Wallache. Drei Tage lang wurden die Tiere zunächst an verschiedene Stimmen aus Lautsprechern gewöhnt. Zwei vertraute Menschen (A und B) und eine fremde Person (C) sprachen in die Mikrofone, und die Pferde hörten aufmerksam zu.
In einem nächsten Schritt wurde jedem Pferd beigebracht, ein neues Wort positiv mit dem Erhalt eines Leckerlis zu verknüpfen. Zehn Tage lang, 15 Mal am Tag, wurde das Wort wiederholt – meistens direkt vom Menschen, ab und zu aber auch über Lautsprecher. Die Pferde waren hochmotiviert, schließlich ging es um Futter!
Stimmenvielfalt kein Hindernis
Der große Test folgte dann: Würden die Pferde das neue Wort erkennen, egal wer es sagt? Drei Personen (A, C und eine völlig unbekannte Stimme, D) sprachen das Wort, wieder über Lautsprecher. Und siehe da: Die Pferde zeigten, dass sie nicht nur das Wort gelernt hatten, sondern auch auf alle Stimmen gleich gut reagierten.
Die Pferde ließen sich durch unterschiedliche Stimmen nicht aus der Ruhe bringen. Sie konnten das Wort erkennen und sich an die Belohnung erinnern, egal wer sprach. Nebenbei wurde ein „Begleitpferd“ in der Nachbarbox getestet, das ein anderes Wort gelernt hatte, um die Reaktionen zu vergleichen – es reagierte nicht auf das ihm unbekannte Wort.
Die Studie liefert einmal mehr einen Beweis, wie clever die großen Vierbeiner sind. Pferde können Unterschiede zwischen einzelnen Wörtern wahrnehmen und ein gelehrtes Wort mit dem Erhalt eines Leckerbissens assoziieren – unabhängig davon, wer spricht.
Konsequenz ist der Schlüssel
Diese Erkenntnisse zeigen eindrucksvoll, dass das Lehren einzelner Wörter bei Pferden effektiv ist. Die Studie betont jedoch auch, wie wichtig es ist, bei der Ausbildung konsequent dieselben Wörter zu verwenden.