Nachgeforscht

Studie deckt Zusammenhang zwischen Zügelspannung und Maulverletzungen auf

Ein Artikel von Redaktion | 05.09.2024 - 11:52
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Je stärker der Zügelzug, desto größer das Unbehagen bei Pferden und die Gefahr für Verletzungen im Maulbereich.
© Christiane Slawik, Würzburg, Germany

Als Probanden dienten den Forscherteam acht Trabrennpferde, die auf einer Rennstrecke im Schritt und Trab bewegt wurden. Die Zügelspannung wurde mit einem Sensor zwischen Gebiss und Zügel gemessen, das Verhalten der Pferde per Video aufgezeichnet und hernach von einem unabhängigen Forscher analysiert. Die Pferde trugen ein gewöhnliches einfach gebrochenes Gebiss.


Blutergüsse bei hoher Zügelspannung

Vor dem Versuch wies keines der Pferde Maulverletzungen auf, doch nach dem Fahren konnten bei drei Pferden "moderate" Blutergüsse im Maul identifiziert werden, wie es in der Studie heißt. Wenig überraschend: Bei diesen Pferden wurde eine höhere durchschnittliche Zügelspannung von etwa 3,5 kg pro Zügel gemessen, außedem fielen die Pferde durch einen hektischen Schritt auf - was wohl auf Unbehagen hindeutet. Bei Pferden, deren Maul von Blessuren verschont blieb, fiel die Zügelspannung deutlich geringer aus und bewegte sich im Durchschnitt bei 2 kg.

Die durchschnittliche Spannung pro Zügel variierte während des Tests zwischen 0,5 kg und 3,7 kg, wobei Spitzenwerte von bis zu 24 kg (!) erreicht wurden. Laut den Forschern ist bereits der Durchschnittswert als recht hoch anzusiedeln, da frühere Studien gezeigt haben, dass Pferde Spannungen, die 0,6-1 kg überschreiten, zu vermeiden versuchen.  

Die Qualität der Verbindung zwischen Hand und Maul ließ sich auch am Verhalten der Tiere erkennen: Bei geringer Zügelspannung bewegten sich die Pferde hauptsächlich im Schritt und hielten ihr Maul großteils geschlossen. Wurde die Zügelspannung erhöht, trabten sie meist entweder langsam oder schnell und reagierten mit einem Aufsperren des Mauls.


Empfehlung: Verhalten der Pferde beobachten

Auf Basis dieser Ergebnisse empfiehlt Studienleiterin Kati Tuomola, das Verhalten ihrer Pferde, insbesondere das Maulverhalten und den Erregungszustand, genau zu beobachten. Ein weit oder häufig geöffnetes Maul könnte auf Schmerzen hinweisen, so Tuomola, während ein hektischer Gang auf ein erhöhtes Erregungsniveau schließen lässt, welches das Risiko von Maulverletzungen zusätzlich erhöht.