Mitte Jänner hatte der aus dem dänischen Dressurteam verstoßene Andreas Helgstrand bekannt gegeben, dass er seine Spitzenpferde Jovian und Wendy an Patrik Kittel bzw. Isabell Werth abgibt, damit beide Pferde „ihre Wertigkeit zeigen können und ihren Weg zu den Sternen fortsetzen können“ wie der Däne damals in einer Pressemitteilung vollmundig verkündete.
Bereits Anfang Februar hatte Isabell Werth in Le Mans ihr Turnierdebüt mit Wendy gegeben und prompt zwei Siege erritten. Einen Monat später ist nun Patrik Kittel mit Jovian dran.
Für die gemeinsame Premiere hat sich der erfolgreiche Schwede das CDI3* in Lier ausgesucht, das mit 41 Paaren sowohl quantitativ als auch qualitativ gut besetzt ist. Zum Start der Trabtour spielte Kittel die Stärken des ganggewaltigen zehnjährigen Hengstes wohl dosiert aus, im Trend hielt sich das Duo eine ganze Weile über den 80 %. Mit der ersten Piaffe fiel die Wertung dann erstmals unter die 80er-Marke. Die Lektion höchster Versammlung blieb über die gesamte Prüfung hinweg einer der großen Schwachpunkte, Kittel hatte augenscheinlich damit zu tun, Fleiß und Takt seines Pferdes zu erhalten, davon abgesehen zeigte Jovian keinerlei nennenswerte Lastaufnahme mit der Hinterhand. Überhaupt waren heute die doppelt zählenden Lektionen das Kryptonit des Paares. Neben den Piaffen kosteten auch die Einerwechsel und die Rechtspirouette viele Punkte.
Alles in allem machte Jovian mit Patrik Kittel im Sattel aber einen losgelasseneren Eindruck, als man ihn teilweise unter Andreas Helgstrand erlebt hat. Auch an Balance und Selbsthaltung hat der Apache-Sohn seit den Europameisterschaften in Riesenbeck im vergangenen September ein gutes Stück dazugewonnen.
Den Richter:innen in Lier war der Auftritt des Paares 73,739 % wert, mit 72,717 % als niedrigster und 74,913 % als höchster Wertung. Damit ging das Duo souverän in Führung. Die Prüfung ist derzeit noch am Laufen.
Die Ergebnisse aus Lier können Sie hier einsehen.