Die Temperaturen fallen, die Frisur sitzt: Über den Herbst hat sich das Pferd ein dickes Winterfell zugelegt – Modell „Teddy“. Für viele Pferdehalter:innen steht spätestens jetzt fest: Die Wolle muss... Mehr lesen ...
Was ist ein leichtfuttriges Pferd?
Leichtfuttrige Pferde haben von sich aus einen sehr niedrigen Grundumsatz, weshalb das Nährstoffangebot aus einer normalen oder bereits reduzierten Futterration für das Pferd mehr als ausreichend ist. Dazu kommt meist ein gleichzeitig sehr ausgeprägter und üppiger Appetit. Auf Grund der überschüssigen Pfunde werden die Pferde bei der Arbeit oft unterschätzt und daher zu wenig bewegt.
Ursachen für leichtfuttrige Pferde
Bei den meisten leichtfuttrigen Pferden handelt es sich oft um eher schwere Arbeitsrassen. Darunter fallen Shetlandponys, Haflinger und Norweger, Freiberger, Tinker, PRE aber auch viele Reitponys und schwere Warmblüter und Kaltblüter. Diese Rassen haben oft einen geringeren Grundumsatz, da sie ursprünglich zur schwerer, körperlicher Arbeit gezüchtet wurden. Gerade landwirtschaftlich genutzte Pferde wurden hinsichtlich ihrer Genügsamkeit ausgewählt, da man es sich schlicht nicht leisten konnte, diese Pferde mit großen Mengen an Kraftfutter zu füttern. Heute gestaltet es sich eher so, dass diese Pferde oft gefüttert werden wie ein sportlich genutztes Warmblut- oder Vollblutpferd, aber zu wenig bis gar nicht arbeiten.
Die Leichfuttrigkeit hat meistens eine exterieurbedingte Komponente, seltener eine gesundheitliche Komponente. Sie ist eng mit dem Appetit des Pferdes verknüpft. Manche leichtfuttrigen Pferde sind deutlich später satt als „normale“ Pferde. Das liegt vor allem an dem oft großen Verdauungstrakt der Pferde. So lange keine ausreichende Füllung erreicht ist, fressen sie weiter. Sättigung ist einer der wichtigsten Faktoren für das Pferd. Hungern diese Pferde, fressen sie bei erster Gelegenheit noch mehr und noch hektischer. Das Fressbedürfnis dieser Pferde ist aber keineswegs gestört oder falsch. Es ist schlicht ihre natürliche Fressart. Lediglich die angebotenen Futtermittel sind meistens zu reichhaltig.
Folgen bei Übergewicht
Durch das Übergewicht, also die Adipositas, erkranken diese Pferde häufiger am Equinen Metabolischen Syndrom (EMS) oder der Insulinresistenz (IR). Leider werden dicke Pferde meist als niedlich, gemütlich oder propper beschrieben. Dabei ist ein übergewichtiges Pferd auf vielen Ebenen krank. Ein dickes Pferd leidet meist an Stoffwechselerkrankungen, bekommt schlecht Luft und trägt mit seinen Hufen und dem Bewegungsapparat ein viel zu hohes Gewicht, auf das der Körper nicht ausgelegt ist. Gerade bei leichtfuttrigen Pferden ist ein besonderes Augenmerk auf den Erhalt des Idealgewichtes zu legen.
Wie kann man Übergewicht bei leichtfuttrigen Pferden vorbeugen?
Ein leichtfuttriges Pferd benötigt eine besondere Haltung und Fütterung. Die Fütterung von beliebig viel Heu funktioniert für die meisten dieser Pferde nicht. Stattdessen sollte Raufutter in Form einer Mischung aus 2/3 Heu und 1/3 Stroh angeboten werden. Ein Pferd sollte in der Regel mindestens 1,7kg Heu pro 100kg Köpermasse am Tag fressen. Bei übergewichtigen Pferden sollte man diese Heuration allerdings behutsam verkleinern. Eine zu geringe Heumenge sollte jedoch dringend vermieden werden. Als Faustregel für den Heubedarf gilt, dass nicht unter 1 Kilo Heu pro 100 Kilogramm Körpergewicht gefüttert werden darf. Diese Menge Heu bietet das Minimum an Rohfasern, die das Pferd täglich benötigt, damit der Darm nicht träge wird. Ein Unterschreiten führt in der Regel zu Problemen oder Erkrankungen, wie Magengeschwüren und Koliken.
Equiva-Empfehlung – Heunetze!
Equiva empfiehlt die auf das Pferde angepasste Heuration in einem Heunetz zu verfüttern, um dadurch die Fresszeit zu verlängern und so dem Hungergefühl entgegenwirken zu können.
Die knotenlosen, gewebten Heunetze „4Horses Pro Lima“ sind besonders zahn- und zahnfleischschonend und garantieren einen verlängerten Futtergenuss für dein Pferd. Zudem sind diese hochwertigen Heunetze speziell für das Bedampfen von Heu geeignet und bieten eine hervorragende Witterungsbeständigkeit sowie UV-Beständigkeit. Das Heunetz Pro Lima gibt es in drei verschiedenen Größen mit jeweils drei verschiedenen Maschenweiten – die ideale individuelle Auswahl speziell für die Bedürfnisse deines Pferdes!
Die richtige Positionierung der Heunetze ist wichtig. Das Heunetz sollte weder zu tief, noch zu hoch angebracht werden. Umso tiefer das Heunetz hängt, desto eher kommt die Körperhaltung an das natürliche Fressverhalten während des Grasens heran. Bei zu hoch positionierten Heunetzen wird die natürliche Fressposition des Pferdes nicht nachgeahmt, sodass es zu Muskelverspannungen und falschem Zahnabrieb kommen kann. Um allerdings ein Verletzungsrisiko zu vermeiden, welches besonders bei beschlagenen Pferde besteht, da die Pferde bei zu tief hängenden Heunetzen im Netz hängen bleiben könnten, sollte das Heunetz allerdings auch nicht zu nah am Boden angebracht werden. Wir empfehlen das Heunetz auf Höhe zwischen Ellbogen- und Karpalgelenk aufzuhängen.
Zudem sollten Heunetze niemals freihängend angebracht werden, da sich das Pferd dabei besonders anstrengen muss, um ausreichend Heu aus dem Netz zu bekommen. Das führt zu Frust und zu möglicher Aggressivität und auch Fehlhaltungen.
Neben der Füllmengengröße der Heunetze ist zudem die Maschenweite zu beachten. Wenn bei der Nutzung des Heunetzes im Vordergrund steht, weniger Heu zu verschwenden und das Vertreten von Heu am Boden zu vermindern, so eignen sich auch große Maschenweiten von 6 bis 10 Zentimetern.
Bei großen, schwerfuttrigen oder untergewichtigen Pferden empfiehlt sich eine dieser größeren Maschenweiten zu wählen. Soll das Heunetz allerdings als Diäthilfe oder Fressverlängerung helfen, so empfiehlt sich je nach Einsatz eine kleinere Maschenweite. Je nachdem, wie gut das Pferd mit der Maschenweite zurecht kommt, gibt es verschiedene Maschenweiten wie zum Beispiel 6cm, 4,5cm oder sogar 3,8cm.
Die meisten Heunetze werden derzeit mit Knoten hergestellt. Bei der Fütterung mit herkömmlichen, geknoteten Heunetzen ist eine regelmäßige Zahnkontrolle durch den Tierarzt besonders wichtig. Equiva empfiehlt daher bei dauerhafter Fütterung aus Heunetzen: „4HORSES Knotenloses Heunetz Pro Lima“.
Weitere Empfehlungen für leichtfuttrige Pferde
Zusätzlich zu der Raufutterzufuhr mit Hilfe von Heunetzen können auch Knabberhölzer dafür sorgen, dass die Pferde ausreichend Beschäftigung haben. Hier eignen sich Zweige von Birke und Hasel, aber auch von der Weide. Dafür sind auch das „Freshfields Weidenholz-Fun Pferdespielzeug“ und das „Freshfields Birkenholz-Fun Pferdespielzeug“ empfehlenswert.
Neben der Ernährung ist auch der Faktor der Arbeit für ein leichtfuttriges Pferd wichtig. Die entsprechenden Pferderassen sind oft für außerordentlich große Leistungen gezüchtet. Diese sollte auch regelmäßig abgerufen werden. Leichtfuttrige Pferde eignen sich in der Regel hervorragend zu ausgedehnten Geländeritten, Wanderreiten, zum Fahren sowie zum Distanzreiten. Auf eine gute Grundfitness ist hier besonders viel Wert zu legen. Diese Pferde können und sollten selbstverständlich auch mithilfe von Bodenarbeit und Dressurarbeit gymnastizierend geritten werden. Allerdings darf die Streckenarbeit nicht zu kurz kommen.
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