Eien Gruppe neuseeländische Wissenschaftler hat untersucht was passiert, wenn Pferde aus Gruppenhaltung für eine typische Behandlungssituation von ihren Artgenossen getrennt werden. Um die Auswirkungen zu ermitteln setzten die Forscher ihre Probanden in einem ersten Schritt der Isolierung von ihrer Herde aus, dann einem unangenehmen Reiz. Letzterem einmal im Beisein eines anderen Pferdes, ein andermal ohne.
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Die Pferde, die sonst allesamt in Gruppenhaltung lebten, zeigten großes Unbehagen, wenn sie von der Herde getrennt waren. Sie schlugen mit dem Schweif, waren unruhig, bewegten sich vermehrt, wieherten und suchten Kontakt zum Menschen.
Wurde dieser Situation ein leichter Schmerzreiz hinzugefügt – die Pferde wurden mit einer Klammerzange fünf Minuten lang in die Haut im Bereich des Halses gezwickt – änderte sich im Verhalten der Pferde kaum etwas. Die Isolation blieb offenkundig das vorherrschende Übel. Im Beisein eines Herdenkollegen hingegen entspannten sich die Pferde deutlich. Selbst unter Hinzufügung des Schmerzreizes zeigten die Pferde weit weniger Unwohlsein und Abwehrverhalten als in Isolation.
Auf sich alleine gestellt, erhöhte sich auch der Herzschlag bei den Pferde im Test deutlich – und zwar unabhängig davon, ob sie in dieser Situation einem unangenehmem physischen Reiz erlebten oder nicht. Mit einem pferdigen Freund an ihrer Seite erhöhte sich der Herzschlag während der Behandlung hingegen nicht.
“Verglichen mit Schmerz empfinden Pferde soziale Isolation als größere Bedrohung“, resümierten die Forscher ihre Beobachtungen. Einen bekannten und ruhigen Pferdekumpel in der Nähe zu haben, kann also helfen Angst und Beunruhigung während Routinesituationen wie einem Hufschmiedetermin oder einer Behandlung durch den Tierarzt deutlich zu reduzieren. Offenkundig ist für Pferde geteiltes Leid tatsächlich halbes Leid.
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