Totilas beim Vet-Check anlässlich der Europameisterschaften in Aachen 2015. Der Hengst wurde als "fit to compete" beurteilt, nach dem Grand Prix jedoch lahmheitsbedingt von den restlichen Bewerben zurückgezogen. Aachen war Totilas' letztes Turnier.
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Für seine Miteigentümer, die Familie Linsenhoff-Rath, war Totilas nicht nur ein dreimaliger Weltmeister und Spitzenvererber. Er war vor allem ein Familienmitglied, wie es in einer Pressemitteilung des Gestüts Schafhof heißt: „In den vergangenen zehn Jahren ist Totilas für mich wirklich ein Freund geworden“, erklärt Matthias Alexander Rath. „Auch oder gerade weil wir nicht nur einfache Zeiten zusammen durchgemacht haben, sind wir absolut zusammengewachsen. Wir haben Durststrecken und Höhenflüge erlebt. Totilas hat nicht nur mich begeistert, er hat viele Menschen weit über den Dressursport hinaus fasziniert. Seine Aura, sein Auftreten war einzigartig.“
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Bei bester Gesundheit
Bis zu seinem letzten Tag auf dem Schafhof in Kronberg sei der Gribaldi-Sohn topfit gewesen und habe seinen täglichen Paddockgang oder die Spazierrunden auf der Rennbahn genussen. Und nahezu jeden Tag sei er von der Hausherrin, Ann Kathrin Linsenhoff, geritten worden. „Das Gefühl, das Totilas seinem Reiter in Piaffe, Passage oder auch in den Pirouetten vermittelt hat, war absolut unglaublich“, betont Matthias Rath.
Nach seiner sportlichen Karriere stand für Totilas der Fokus ganz auf der Zucht, wo er zunehmend zum Topvererber avancierte. „Totilas Nachkommen sind richtige Sportler, ehrgeizig und mit seinem Talent für Piaffe und Passage ausgestattet. Inzwischen geben auch schon seine Söhne und Enkel seine Ausnahmegene weiter.“ Rath selbst sitzt in Sätteln von Totilas-Nachkommen – gerade jetzt freut ihn das besonders: „Ich genieße es sehr, die Eigenschaften von Totilas bei seinen Kindern zu spüren. Jetzt bin ich außerdem froh, dass nicht zuletzt durch sie seine Aura auf dem Schafhof immer spürbar bleiben wird.“
Menschenbezogener Stallkumpel
Totilas war weltbekannt – durch Medaillen und Rekorde, ebenso wie durch erstklassige Nachzucht. Doch die wenigsten kannten ihn einfach als Pferd, als Kumpel. „Totilas war unheimlich menschenbezogen“, erzählt Matthias Rath. „Er hat extrem auf seine Kontaktpersonen reagiert.“ Vier Monate im Jahr, während der Hauptdecksaison, stand der Hengst auf der Deckstelle Schockemöhle. Seine wichtigste Bezugsperson war dort „seine Barbara“, die Totilas hegte und pflegte. Auf dem Schafhof bestand sein Team aus Matthias Rath, und Pflegerin Dagmar, die ihn bis 2015 auf all seine Turniere begleitete. In Totilas‘ letzten Jahren waren es Ann Kathrin Linsenhoff und Pflegerin Saskia, die das Herz des Rappen erobert hatten. Sie alle vermissen Totilas ganz besonders – nicht als Topathlet oder Spitzenvererber, sondern als ihren anhänglichen Stallkumpel, der er zu Hause war.
„Totilas war schon zu seinen Lebzeiten eine Legende. Eine Legende, die auch durch seinen Tod nicht vergessen werden wird“, schließt das Schafhof-Team.
