De Vivo heißt der Neue unter Christian Schumachs Sattel. Wobei, so neu ist die Partnerschaft im Grunde nicht, denn der zwölfjährige Hannoveraner von Vivaldi x Hohenstein steht schon seit einem dreiviertel Jahr auf Schumachs Anlage in Muraunberg (K) zur Ausbildung. International wurde der Braune bis Inter II vorgestellt, von Schumach sollte er das Rüstzeug für den Sprung auf Grand-Prix-Niveau bekommen. Nach dem Wochenende in Stadl-Paura lässt sich zweifellos sagen: Der Kärntner hat ganze Arbeit geleistet.
Schon beim gemeinsamen Grand-Prix-Debüt Anfang Dezember 2022 in Gössendorf (ST) hinterließ die Kombination einen hervorragenden Eindruck mit zwei Siegen und Wertungen um 72 %. In den vergangenen zwei Monaten hat das Duo nun noch einmal einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Inter II am Freitag gewannen die beiden mit satten 76,009 %. Dahinter reihte sich mit Stefan Lehfellner und I-Catcher (v. Florencio x Metall), die beiden wurden mit 72,325 % bewertet, ein weiteres interessantes heimisches Paar ein. Dritte in dieser Prüfung wurden Stephanie Dearing und der inzwischen 15 Jahre alte einstige Jungpferde-Vizeweltmeister Auheim’s Del Magico mit 71,184 % vor Selina Söder (GER), der Tochter von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder, im Sattel von Jessica von Bredow-Werndls einstigem Erfolgspferd Zaire (70,395 %).
Am Samstag stand dann ein Grand Prix auf dem Programm. Und auch der wurde zur Beute von Christian Schumach und De Vivo - dabei hatten die beiden mit dem A-Kader-Duo Renate Voglsang und Fürst Ferdinand zur Fasanenhöhe starke und vor allem deutlich routiniertere Gegner. Doch Schumachs und De Vivos 76,967 % waren für die Konkurrenz unerreichbar. Für Renate Voglsang und ihren "Ferdi" wurden es 73,133 % und Platz zwei, Diana Porsche und Douglas komplettierten mit 70,167 % und Rang drei das Podest.
Knapp 77 % in einem Grand Prix - das ist, auch auf nationalem Niveau, alles andere als eine alltägliche Wertung, für Christian Schumach sogar ein neuer persönlicher Rekord. Kein Wunder also, dass der Kärntner Olympiareiter voll des Lobes über seinen talentierten vierbeinigen Schüler ist. „Bei De Vivo war von Anfang an erkennbar, dass da wahnsinnig viel Potenzial drinsteckt. Mit der ein oder anderen Kernlektion des Grand Prix hatte er anfangs noch seine Probleme, was auch der Grund war, warum er zu mir gekommen ist. Seither hat er sich unglaublich entwickelt. Ich bin schon sehr viele sehr gute Pferde geritten, aber De Vivo ist sicherlich das bislang beste, kompletteste Pferd, auf dem ich je gesessen bin. Er hat unglaubliche Möglichkeiten und eine wahnsinnig tolle Einstellung. Für mich ist er in absolutes Ausnahmepferd von Weltformat", so Schumach, der sich auf weitere Starts mit dem Wallach freut.
Benjamin Werndl und Discover dominieren Mittlere Tour
Ähnlich überragend wie Christian Schumach und De Vivo präsentierten sich Benjamin Werndl und Discover in den Bewerben der Mittleren Tour. Der zehnjährige Rheinländer von Don Frederic gilt als eines der vielversprechendsten Nachwuchspferde Deutschlands. In Stadl-Paura wurde der Wallach diesem Ruf mehr als gerecht. 76,535 % in der Intermediaire A und 77,412 % in der Inter II reichten in beiden Prüfungen um Längen zum Sieg. Das musste selbst Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl neidlos anerkennen, die auf dem achtjährigen Got it BB von Grand Galaxy Win mit 74,211 % bzw. 70,921 % jeweils Platz zwei belegte. Im Sattel der zehnjährigen Oldenburger Stute Forsazza de Malleret ritt von Bredow-Werndl in beiden Prüfungen außerdem zu Platz drei (70,789 % und 70 %).
Der Grand Prix Spécial am Sonntag ging mit Katharina Haas und Damon’s Dejaron an ein österreichisches Paar. Das Duo wurde von der dreiköpfigen Jury mit 70,163 % bewertet. Das reichte hauchdünn zum Sieg vor Ferdinand Csaki (GER) auf Quilan (70,131 %). Die Deutsche Ursula Wagner und Dilenzio OLD wurden mit 67,516 % Dritte.
Alle Ergebnisse im Detail gibt es hier.