Der Weltcup der Dressurreiter biegt langsam aber sicher in die Zielgerade ein. Bis Mitte Februar gibt es für Reiter:innen und Pferde eine kurze Verschnaufpause, dann stehen in Neumünster, GER, (15.-18.2.), Göteborg, SWE, (22.-25.2.) und 's-Hertogenbosch, NED, (7.-10.3.) die letzten drei Etappen der Saison an. Um die Weltcupkrone wird von 16. bis 20. April im saudi-arabischen Riad geritten. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass diesmal auch ein österreichisches Paar mit dabei sein könnte.
Lang ist's her
Der vorerst letzte Auftritt eines rot-weiß-roten Duos bei einem Dressur-Weltcupfinale liegt bereits einige Jährchen zurück. 2018 hatten Belinda Weinbauer (B) und ihr damaliges Top-Pferd Söhnlein Brillant MJ die heimischen Farben in Paris vertreten. Die beiden waren dabei auf Platz 13 gelandet.
2024 könnte es mit Diana Porsche wieder eine Österreicherin in ein Dressur-Weltcupfinale schaffen. Nach guten Ergebnissen auf den Etappen in Olomuc (CZE), Mariakalnok (HUN), Lyon (FRA) und Basel (SUI) mit ihrem Routinier Douglas, brachte die 27-Jährige in Amsterdam (NED) am vergangenen Wochenende erstmals ihre Nachwuchshoffnung Dahoud im Weltcup an den Start.
Der erst zehnjährige Hannoveraner von Desiderio zeigte in der nicht ganz einfachen Atmosphäre des Amsterdamer RAI zwei tolle Runden und scorte zweimal über 70 Prozent: 70,761 Prozent waren es im Grand Prix, 73,9 Prozent in der Kür. Beide Male gelang es Porsche bestens, das große Talent ihres Dahoud schön in Szene zu setzen, für die ganz hohen Noten fehlt es dem blutjungen Wallach in einigen Lektionen freilich noch an Erfahrung, Kraft und Ausdruck. Was bei diesen beiden Auftritten allerdings mehr als deutlich wurde: Die beiden sind ein vielversprechendes Paar, das sich augenscheinlich gefunden und noch jede Menge Luft nach oben hat.
In Lauerstellung
Porsches 15. Platz in Amsterdam schlug mit zwei Rankingpunkten zu Buche, gezählt werden sie allerdings nicht, denn in der Weltcupwertung werden nur die besten vier Ergebnisse des Reiters bzw. der Reiterin berücksichtigt. Derzeit rangiert die Salzburgerin mit 41 Zählern auf dem achten Rang, die neun Bestgereihten der West-Europa-Liga sind startberechtigt für das große Finale. Lehnt einer der Qualifizierten ab oder sind mehr als drei Reiter:innen einer Nation (inkl. Titelverdeidiger:in) unter den Top 8 vertreten, wird nachgerückt. Diana Porsche darf sich also berechtigte Hoffnungen machen, die erste österreichische Dressurreiterin bei einem Weltcupfinale seit sechs Jahren zu sein. Eine Chance, die die 27-Jährige auf jeden Fall nutzen will, wenn sie sich ihr bietet: „Ich schaue wie es läuft, aber wenn ich mich qualifiziere, werde ich auf alle Fälle fahren", so die Salzburgerin, die in 's-Hertogenbosch von 7. bis 10. März noch einmal versuchen will, ihr Punktekonto nachzubessern.