Fahren

Von Regeländerungen bis Leistungsdiagnostik: Das war der 2. Österreichische Fahrsporttag 2025

Ein Artikel von Sonja Bauer | 13.03.2025 - 12:18
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Volles Haus beim Fahrsporttag auf dem Reiterhof Stückler © Sonja Bauer

Zum Auftakt der Veranstaltung referierte Karl Wutte über die aktuellen Änderungen der Österreichischen Turnierordnung (ÖTO) sowie der FEI-Reglements und stellte die neuen Dressuraufgaben vor. Im Anschluss hielt Mag. Charlotte Dobretsberger einen fesselnden Vortrag zur Leistungsphysiologie der Fahrpferde. Durch ihre umfassende Erfahrung im Vielseitigkeitssport und ihre enge Verbindung zum Fahrsport durch ihre Familie konnte sie selbst den erfahrensten Pferdekennern wertvolle Erkenntnisse zu Fütterung, Haltung und Training vermitteln.


Fahrpferdezucht und Exterieur

Der anerkannte österreichische Zuchtrichter und Pferdezüchter aus Leidenschaft, Ing. Walter Werni, referierte zum Thema Fahrpferde und die Anforderungen an Zucht und Exterieur. Er selbst war 30 Jahre lang aktiv in Dressur, Springen und Vielseitigkeit erfolgreich und ist maßgeblich an der Weiterentwicklung der österreichischen Pferdezucht beteiligt. Dem entsprechend war sein mit viel „Herzblut“ vorgetragenes Referat spannend und lehrreich zugleich.

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Ing. Walter Werni referierte über die Anforderungen an Zucht und Exterieur im Fahrsport. © Sonja Bauer

Trainingsoptimierung durch innovative Systeme

DI Sigrid Lueger-Fauland gab anschließend Inputs zur Trainings- und Leistungsoptimierung mit System. Die passionierte Pferdefrau hatte in Zusammenarbeit mit Vielseitigkeitsreiter Robert Mandl die Idee für „beat smart riding“, ein weltweit einzigartige cloudbasierte Echtzeitsystem zur Trainings-, Leistungs-und Gesundheitsüberwachung speziell für Pferde.


Aus Richtersicht

Regen Zuspruch fand der Vortrag von Roland Morat zum Thema Fahrsport aus dem Blickfeld des Richters. Der gebürtige Südtiroler ist Pferdefachmann mit Leib und Seele und stellt in seinen Funktionen als Richter und Technischer Delegierter im Dressur -und Fahrsport immer das Wohl der Pferde in den Mittelpunkt. Ein besonderes Anliegen ist ihm die Pferdeausbildung nach der klassischen Skala. Es wurde angeregt diesen fundierten Vortrag auch allen Richtern nahe zu bringen.

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Fahrsportreferent Karl Wutte © Sonja Bauer

Zukunft im Fokus

Zum Abschluss stand eine Impulsdiskussion „Hat der Fahrsport eine Zukunft“ auf dem Programm. Unter anderem wurde angesprochen in Zukunft vermehrt an der Basis zu arbeiten, Eintagesturniere zu fördern, den Fahrsport für Einsteiger wieder leistbar zu machen.


Kadertraining

Parallel zum Fahrsporttag fand auf der Pferdesportanlage des Reiterhofes Stückler ein Kadertraining für Ein- und Zweispänner sowie für Ponyfahrer statt. Unter der Anleitung der Trainer Peter Tischer und Hannes Weitlaner erhielten die Teilnehmer individuelle Betreuung und wertvolle Impulse für die neue Saison. Begleitet wurde das Training von Mag. Charlotte Dobretsberger (Leistungsdiagnostik - Laktatmessung und Auswertung) sowie von DI Sigrid Lueger-Fauland (Trainingsdiagnostik mit Auswertung der Herzfrequenz).

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Beim Kadertraining gab es wertvollen Input für die bevorstehende Saison. © Sonja Bauer

Richterfortbildung

Ergänzend wurde am Sonntag auch eine Richterfortbildung mit Roland Morat und Ing. Walter Werni abgehalten. Auf der Agenda standen unter anderem die Dressurbeurteilung, Videoanalysen, Notenvergabe, detaillierte Lektionenbesprechungen, Hindernisfahren sowie die Beurteilung von Jungpferden für den Fahrsport. Besondere Schwerpunkte lagen auf Bewegungsabläufen, Bewegungsqualität sowie der verbalen Beurteilung und Beschreibung.


Perfekte Bedingungen

Ein herzlicher Dank gilt der Familie Stückler, die ideale Bedingungen für diese Veranstaltung geschaffen hat. Auch das Wetter spielte mit – Petrus bescherte den Teilnehmern strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen, was zum allgemeinen Wohlbefinden von Mensch und Pferd beitrug.