Mit einer fantastischen Abschlusskür holte Nicole Brabec noch einmal Bronze in ihrem letzten Championat als Juniorin.
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Für Brabec war das Turnier von Beginn weg nicht nach Wunsch verlaufen. Auf einen vierten Platz nach der ersten Pflicht folgte eine Kür mit zwei groben Schnitzern, die vor allem dem rutschigen Untergrund im Pannon Equestrian Academy von Kaposvar geschuldet waren. Danach lag die Niederösterreicherin, die in Ebreichsdorf 2017 WM-Gold geholt hatte, bereits abgeschlagen auf Rang sechs – der Traum von einer Medaille schien endgültig dahin.
Die zweite Pflicht am Samstag beendete Brabec mit der viertbesten Leistung im Feld. Es war der Beginn einer Aufholjagd, die am Sonntag in einer fulminanten Kür gipfelte. Auf dem Rücken von Royal Salut, longiert von Manuela Barosch, konnte die 18-jährige ihr Leistungspotenzial endlich so richtig ausschöpfen. Das Ergebnis war eine hervorragende Darbietung mit vielen Höhepunkten und der technisch besten Leistung des Bewerbs. Von den Richtern gab es dafür 8,303 Punkte, die Brabec’ Gesamtwertung auf 7,849 Punkte erhöhte. Damit durfte sich die Voltigiererin von der VG Club 43 in ihrem letzten Junioren-Jahr doch noch über die Bronzemedaille freuen. Pech hatte die Schweizerin Samira Garius. Auch sie hielt im Gesamtklassement bei 7,849 Punkten, musste sich aufgrund der schlechteren Kürleistung jedoch mit Rang vier begnügen.
An der Spitze gab es kein Vorbeikommen an den deutschen Voltigiererinnen. Neue Europameisterin ist Fabienne Nitkowski, die sich mit einer finalen Wertung von 8,234 Punkten souverän die Goldmedaille sicherte. Ihre Landsfrau Alina Ross holte mit 8,149 Silber.
Silber für Club 43
Wie schon bei der WM in Ebreichsdorf gab’s für Österreich erneut Silber in der Konkurrenz der U18-Gruppen. Die junge Truppe des Club 43 zeigte auf Don Quentin an der Longe von Karen Asmera in allen drei Teilbewerben die zweitbeste Leistung und fixierte mit 7,783 Punkten den Vize-Europameistertitel hinter den Weltmeistern und nun frisch gebackenen Europameistern des deutschen RV Nordheim (8,135). Bronze ging an das Team Harlekin aus der Schweiz (7,653).
Die Truppe des Club 43 machte mit ihrer finalen Kür noch einmal ordentlich Boden gut. © im|press|ions
Die Deutschen Athleten von Bundestrainerin Ulla Ramge waren bei diesem Championat überhaupt das Maß aller Dinge: Drei Doppelsiege und Gold in allen vier Disziplinen brachte die momentane Überlegenheit überdeutlich zum Ausdruck.
Bei den Herren siegte Gregor Klehe (8,137) vor seinem Landsmann Jannik Liersch (8,022) und dem Franzosen Theo Gardies (7,994). Bester Österreicher wurde hier Philip Clement auf Rang sechs (7,510).
Auch in der Konkurrenz der Paarvoltigierer feierte Deutschland einen Doppelsieg. Julian Kogl und Ronja Kahler sind die neuen Europameister (8,464), Silber ging an Diana Harwardt und Peter Kunne (8,079). Anja Schneider und Louisa Ryf holten eine weitere Bronzemedaille für die Schweiz (7,771).
Für Österreich gingen in dieser Disziplin Lena Kung und Fabian Lipp an den Start. Das Paar war praktisch in letzter Sekunde eingesprungen, nachdem das ursprünglich nominierte Duo aus Kärnten wegen einer Verletzung beim Abschlusstraining unmittelbar vor der Abreise ausgefallen war. Kung und Lipp beendeten ihr erstes Championat nach guten Leistungen auf Rang fünf des Klassements (7,279).
Ziel erreicht
Auch wenn die österreichischen Nachwuchsvoltigierer die Heimreise diesmal ohne Goldmedaille im Gepäck antreten müssen, das Resümee des österreichischen Equipechefs Manfred Rebel fällt positiv aus: „In unserem EM-Team waren von zehn Startern acht EM-Debütanten dabei. Der Druck war enorm, alle haben sich in den letzten vier Tagen bis zum Finale hin gesteigert. Das vorgegebene EM-Ziel haben wir mit zwei Medaillen erreicht. Und das, obwohl wenn die Leistungsdichte immer höher wird“, so Rebel.
Alle Ergebnisse im Detail können Sie hier nachlesen.
