Bei der WM-Premiere des Nationencups wurden die Ergebnisse von zwei Einzelvoltigierern und der Gruppe zusammengezählt. Erschwerend für die rot-weiß-rote Equipe war der Ablauf der Prüfung, da alle drei Runden ohne Pause unmittelbar hintereinander zu absolvieren waren. Für Österreichs Mannschaft ein gewaltiger Nachteil, da die beiden Individual-Voltigiererinnen Lisa Wild und Katharina Luschin auch in der Gruppenprüfung ran mussten.
Aber Luschin und Wild meisterten diese Aufgabe ebenso souverän wie Longenführerin Maria Lehrmann, die bei allen drei Runden im Einsatz war. Neben den beiden routinierten Damen, die im Einzelklassement zur Halbzeit die Plätze vier bzw. zwei einnehmen, hielten auch Magdalena Riegler und Barbara Hruza und der 30-jährige Routinier Nikolaus Luschin dem Druck stand. Für die erst zwölfjährige Leonie Poljc gab es ein Extralob von Lisa Wild: „Sie ist ein richtiges Showgirl! Für mich selbst war das Umziehen am stressigsten.“
Poljc, die bei den Übungen immer in luftiger Höhe schwebt, hat keine Angst vorm tiefen Fall. „Ich denke nur daran: Strecken und Bauch spannen,“ strahlte sie mit der Medaille um den Hals.
Nikolaus Luschin sieht im Teamgeist das Geheimnis des Erfolges: „Wir sind alle sehr stolz, noch dazu wo wir alle aus einem Club kommen. Allerdings bedanken wir uns auch bei allen anderen aus dem Voltigierteam, die uns heute so toll unterstützt haben!“
Und Österreichs Equipechef Manfred Rebel war ebenfalls die Erleichterung anzusehen: „Man muss sich das auf der Zunge zergehen lassen: Wir haben eine Nationenpreismedaille bei Weltreiterspielen! Meine Truppe ist über sich hinausgewachsen. Wir haben mit dieser Aufstellung riskiert und gewonnen. Den Stein der Erleichterung, der von meinen Schultern rollt, den hört man heute bis in die Zentrale des Pferdesportverbands in Laxenburg!“