WM & EM Bern: Eva Nagiller nach Technik in Führung, Philip Clement auf Medaillenkurs

Im Rahmen der Weltmeisterschaft im Voltigieren standen am Donnerstag einerseits die Pflicht im Gruppenbewerb und andererseits die Technikprogramme für die Damen und Herren auf dem Programm.
 

Wildegg auf 4

In der Königsdisziplin des Voltigierens, dem Gruppenvoltigieren, sind acht Nationen am Start und die neu formierte Gruppe aus Wildegg (NÖ) konnte sich mit einer sauberen Pflicht auf dem hoffnungsvollen 4. Rang hinter Deutschland, Frankreich und der Schweiz einreihen.

Clement immer besser

Die beiden Niederösterreicher Philip Clement und Dominik Eder lieferten im Einzel der Herren tolle WM-Technikprogramme ab. Clement konnte sich bei seinem Debüt in der Allgemeinen Klasse auf Anhieb mit konstanten Wertnoten über 8 mitten in der hart umkämpfen Weltspitze etablieren und rangiert im 16-köpfigen Starterfeld auf dem hervorragenden 4. Platz. Souverän in Führung liegt der amtierende Europameister Quentin Jabet vor Vize-Europameister Theo Gardis – beide aus Frankreich. Der Drittplatzierte Thomas Brüsewitz (GER) ist ebenfalls seit vielen Jahren eine fixe Größe in der Szene, was eindrucksvoll beweist, wie stark die Konkurrenz in dieser Klasse ist. Umso höher ist die Leistung des 22-jährigen Niederösterreichers in seinem ersten Jahr als Senior einzuschätzen.

Nagiller stürmt an die Spitze

Zum Abschluss des zweiten WM-Wettkampftages in der Schweizer Bundeshauptstadt absolvierten im Einzel der Damen Eva Nagiller (T), Cornelia Pikl (ST) und Alina Barosch (NÖ) ebenfalls ihre Technikprogramme. Und hier lieferte die 27-jährige Tirolerin Eva Nagiller gekonnt ab und setzte sich mit dem drittbesten Technikprogramm auf Platz 1 im Zwischenklassement vor Vize-Europameisterin Alina Ross aus Deutschland und der stark turnenden Schweizerin Nadja Büttiker. Mit Alina Barosch auf 9 und Cornelia Pikl auf Rang 10 liegen damit alle drei rot-weiß-roten Athletinnen vor der finalen Kür in den Top-Ten.

Voll auf Medaillenkurs

„Abgerechnet wird natürlich erst am Schluss, aber derzeit liegen wir voll auf Medaillenkurs“, zeigt sich Bundesreferent Manfred Rebel sehr zufrieden nach Tag zwei in Bern. „Dass Eva Nagiller sich heute mit einem spektakulären Technikprogramm sogar die Zwischenführung gesichert hat, ist natürlich mehr als erfreulich. Bei den Damen haben wir vor der abschließenden Kür damit alle drei Athletinnen in den Top Ten und auch bei den Herren war Philip Clement heute wieder ganz stark und hat sich noch einen Platz nach vorne geturnt“, fasst Rebel zusammen.

Schwieriges Jahr bei den Junioren

Sorgenkind sind bei diesem Championat aus österreichischer Sicht leider die sonst so erfolgreichen Junioren. „Bei den Junioren läuft es diesmal leider nicht ganz rund, da sind wir von den letzten Jahren sehr erfolgsverwöhnt gewesen“, meint der Erfolgsreferent.

Im ersten Bewerb der Junioren Herren setzte der amtierende Weltmeister Sam Dos Santos aus den Niederlanden ein deutliches Zeichen und übernahm souverän die Führung im 12-köpfigen Starterfeld vor Jakub Roguski (POL) und Vize-Weltmeister Lukas Heitmann (GER). Der österreichische Juniorenmeister Erik Weidenauer (NÖ) turnte als erster Starter eine sehr gute Pflicht und rangiert derzeit auf Zwischenrang 5. Teamkollege Adrian Silberer (NÖ) ist nach der Pflicht Achter.

Die Junioren Damen hatten bereits am Mittwoch ihre EM-Pflichten absolviert, für sie stand am Donnerstag bereits die erste Kür auf dem Programm, die ebenso wie die Pflicht 25% der Endnote ausmacht. Die finale Kür fließt dann mit 50% in die Endnote ein. Hier machte die Dänin Josephine Vedel Sondergaard Nielsen, welche bei der WM 2023 hinter der heuer leider glücklosen Clara Ludwiczek (T) Silber geholt hatte, mehr als deutlich, dass ihr die EM-Goldmedaille nur schwer zu nehmen sein wird. Auf den Plätzen 2 und 3 rangieren nach dieser ersten Kürrunde Nora Sandberg-Müller für Schweden und Amari Santamaria Diaz aus Deutschland, allesamt mit Noten über 8.

Championatsneuling Dana Benedict schaffte es mit einer tollen Kür sogar in die Top-Ten und auch Antonia Mayerhofer durfte sich mit Zwischenrang 14 über einen Platz in der 2. Runde der besten 20 freuen. Lediglich für Juniorenweltmeisterin Clara Ludwiczek ist die EM-Reise nach der ersten Kür diesmal leider zu Ende.

Die beiden rot-weiß-roten Junioren Pas de deux aus der Steiermark turnten am Donnerstag die erste von zwei EM-Küren. Das „Sister Act-Duo“ Flora Maurer und Sarah Koroschitz von der Voltigiergruppe Gössendorf reihte sich trotz eines Trabfehlers auf dem guten 5. Rang ein – vor ihren Teamkolleginnen vom Lindenhof. Julia Alber und Eva Koren verzeichneten in ihrer Kür zum Thema „Time“ leider einen unfreiwilligen Abgang und sind derzeit Sechste.

Heute, Freitag, steht ab 15.55 Uhr die zweite Kür auf dem Programm und damit auch schon die erste EM-Titelvergabe dieses Championats!