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In Uruguay und Argentinien werden zehntausende Stuten systematisch für die Gewinnung des Hormons PMSG gequält.

TV-Tipp

Blutfarmen: Wie hinter Mauern das Qualgeschäft weiter läuft

Ein Artikel von Pamela Sladky | 16.07.2018 - 15:40

Auf südamerikanischen Blutfarmen werden zehntausende Stuten oft bis zum Tod gequält. Für ein Hormon, das auch hierzulande in Arzneimitteln zum Einsatz kommt, vordergründig aber zur Produktion von Schweinefleisch verwendet wird. PMSG, Pregnant Mare Serum Gonadotropin, wird aus dem Blut trächtiger Stuten gewonnen. Meist unter furchtbaren Bedingungen. Viele Stuten überleben die Tortur nicht. Wird eine Stute durch den schlechten Ernährungszustand und den starken und oftmaligen Aderlass irgendwann nicht mehr trächtig, kommt sie zur Schlachtung.

Praktiziert wird diese Vorgehensweise bereits seit über 30 Jahren. Aufmerksam wurde die Öffentlichkeit jedoch erst, als in der Schweiz schockierendes Videomaterial der Tierschutzorganisation Animal Welfare Foundation veröffentlicht wurde.

Berichte über den Skandal veranlassten die Schweiz zu drastischen Reaktionen. Gemeinsam mit Tierärzten rief der Verband der Schweizer Schweinezüchter die Unternehmen auf, auf PMSG zu verzichten. Seither ist die Nachfrage nach dem Medikament drastisch gesunken. Und auch der eidgenössische Einzelhandel reagierte: Der Konzern Coop verbot ab 1. Januar 2016 für sein Tierwohl-Label den Einsatz von PMSG. Seither seien mindestens zwei Drittel der angebotenen Fleischwaren garantiert PMSG-frei, sagte ein Sprecher. Auch der zweite große Schweizer Einzelhandelskonzern handelte ähnlich.

Weitaus zögerlicher gibt man sich da im Rest Europas. In Deutschland gibt es nach Angaben des Verbands der Tierärzte keinerlei Rückgang bei PMSG.

Das enthüllt auch ein neuer Beitrag der Animal Welfare Foundation, der am kommenden Dienstag (17.7.) um 21:45 Uhr im Rahmen des Nachrichtenmagazins FAKT auf ARD ausgestrahlt wird.