Zucht

Haflinger Bundeschampionat 2024

Ein Artikel von ARGE Haflinger | Redaktion | 24.09.2024 - 10:30
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Astra nach Sterngold erzielte die Tagesbestnote von 9,00und holte den Sieg bei den Stutfohlen.
© Viktoria Hainzl

Obwohl das Wetter am 14. und 15. September mit Starkregenwarnungen und Überschwemmungen alles andere als einladend war, bot das Pferdezentrum Stadl-Paura einen glanzvollen Rahmen für das Haflinger Bundeschampionat 2024. Das Starterfeld war aufgrund der Wetterprognosen etwas kleiner, insgesamt wurden 33 Pferde (18 davon unter dem Sattel) sowie 42 Fohlen vorgestellt.
 

Umgänglichkeitsprüfung

Den Auftakt des Championats bildete die Umgänglichkeitsprüfung, bei der die vielseitige Einsetzbarkeit und Charakterstärke des Haflingers zum Ausdruck gebracht werden sollen. Dipl.-Ing. Viktoria Egger und Harald Reicher fungierten als Richter. Um den unterschiedlichen Altersklassen gerecht zu werden, waren die Pferde in der geführten Variante in zwei Gruppen unterteilt: eine mit jüngeren und eine mit älteren Pferden.

In der Gruppe der jungen Pferde setzte sich Amicelli unter Anleitung seiner Besitzerin Denise Grießer aus Mitterberg–St. Martin an die Spitze. Der Wallach, gezogen nach dem Prämienhengst Arsenal, zeigte sich äußerst ruhig, aufmerksam und konzentriert. Die gelungene Vorstellung wurde mit der Wertnote 9,10 und dem Sieg in dieser Gruppe belohnt.

Bei den älteren Pferden holte Wolke 7 von Prämienhengst Aragon die Siegerschärpe. Äußerst gelassen und ruhig bewältigte die achtjährige Stute die Prüfung an der Seite ihrer Besitzerin Lisa-Marie Köchl aus St. Georgen ob Murau. In nicht weniger als sieben Aufgaben wurde die Bestnote vergeben, sodass als Gesamtnote beeindruckende 9,55 zu Buche standen.

Für die Tageshöchstnote in dieser Disziplin sorgte jedoch die Leistungsprämienstute Aloha von Nottings Golden. Unter dem Sattel von Nicole Möser aus St. Georgen an der Leys präsentierte sie sich hochkonzentriert, gelassen und vollkommen unerschrocken. Sie zeigte einen hervorragenden Charakter und Nervenstärke und wurde mit der Höchstnote von 9,64 bewertet.

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Prinzessin v. Starkenberg holte unter Nina Pichler den Sieg bei den Dreijährigen.
© Viktoria Hainzl

Reitpferdechampionat

Im Anschluss an die Umgänglichkeitsprüfung fand das Reitpferdechampionat der drei- und vierjährigen Haflingerpferde in der Karl-Bauer-Halle statt.

Mit einer Wertnote von 8,4 führte die im Besitz von Martina und Christian Stabler aus Leoben stehende Prinzessin von Starkenberg die Gruppe der dreijährigen Reitpferde an. Die Stute überzeugte das Richterduo Sylvia Möschl und Rudi Krippl durch ihren gleichmäßig schreitenden Schritt und eine sehr gute, aktiv durchgesprungene Galoppade. Prinzessin blieb dabei stets konzentriert und aufmerksam und reagierte fein auf die Hilfen ihrer Reiterin Nina Pichler, was sich in einer hohen Rittigkeitsnote niederschlug.

Der erste Reservesieg ging an Ambros-W. Der dreijährige Hengst, Sohn des Prämienhengstes Arjen-B, stammt aus der Zucht seines Besitzers Michael Waldmann aus Hallein. Unter Anna Seifter präsentierte sich Ambros-W mit einer sehr elastischen, durch den Körper schwingenden Trabbewegung und einer guten Galoppade, auch wenn er an diesem Tag nicht immer ganz konzentriert war. Für ihn ergab sich eine 8,3 in der Gesamtwertung.

Platz 3 mit einer Wertnote von 8,2 ging an Wilkinson. Vorgestellt von seiner Besitzerin Janine Grafenauer aus Bad Bleiberg, überzeugte der Walescano-Sohn mit geregelten Grundgangarten sowie stetiger Aufmerksamkeit und Konzentration.

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Spitzenreiterin bei den Vierjährigen: Aloha v. Nottings Golden
© Viktoria Hainzl

Der Gruppensieg der vierjährigen Reitpferde ging an die Leistungsprämienstute Aloha, im Besitz von Nicole Möser aus St. Georgen an der Leys, die ihre Stute auch unter dem Sattel präsentierte. Die Tochter von Nottings Golden punktete mit einem hervorragenden Schritt und stand sehr konzentriert mit guter Anlehnung gleichmäßig an den Reiterhilfen. Ihre hohe Rittigkeit verhalf Aloha letztlich auch zum Bundessieg in dieser Klasse, den sie mit einer Wertnote von 8,7 fixierte.

Der Titel des ersten Bundesreservechampions ging an Ariat, Sohn des Prämienhengstes Adonis, im Besitz von Anne Sophie Machowetz aus Trebbin (D). Unter dem Sattel von Doris Hinterberger aus Wolfpassing präsentierte der Hengst gekonnt seine guten Grundgangarten. Ein aktives Hinterbein im Trab und eine insgesamt sehr ausgeglichene Prüfung bescherten ihm die Wertnote 8,5.

Der Askalon-Sohn Arthos, im Besitz von Barbara und Thomas Striedner aus Hermagor, verteidigte mit seiner Reiterin Janine Grafenauer den Titel des zweiten Bundesreservechampions. Eine fleißige, mit viel Antritt aus der Hinterhand ausgestattete Trabbewegung und eine sehr gut unter den Schwerpunkt gesprungene Galoppade wurden mit hohen Noten belohnt. Auch das formschöne Gebäude überzeugte die Jury und machte die mangelnde Konzentration des Hengstes wieder wett. 8,4 lautete seine Gesamtwertung.

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Siegerhengstfohlen Nottingham B v. Noakley-BE © Viktoria Hainzl

Fohlenchampionat – ein bewegungsstarker und vielversprechender Jahrgang

Insgesamt wurden 43 Fohlen in der Karl-Bauer-Halle präsentiert – laut ARGE Haflinger-Zuchtkoordinator Dipl.-Ing. Hans Wieser ein sehr bewegungsstarker und überwiegend sehr typvoller Fohlenjahrgang.

Das gleichermaßen charmante wie formschöne Hengstfohlen Nottingham B (Z. u. B.: Wilfried Bossler aus Lannach) überzeugte das Richterkollegium, bestehend aus Fritz Auer, Lukas Scheiber und Ing. Manfred Lientschnig. Der Noakley-BE-Sohn wusste zudem mit einem sehr leichtfüßigen und schwungvollen Trab zu gefallen. Mit einer Wertnote von 8,88 holte er die Siegerschärpe für die Steiermark.

Der erste Reservesieg ging an Winetu vom Prämienhengst Walzertraum. Züchter und Besitzer Oswald Hochfilzer aus Söll präsentierte das sehr gut entwickelte, typvolle und äußerst korrekt gestellte Hengstfohlen, das von der Jury mit der Wertnote 8,75 belohnt wurde.

Sniper, ein Sommerhit-Sohn aus der Zucht von Dominik und Isabella Glantschnig aus Obervellach, bestach mit einem sehr ansprechenden Gebäude sowie einem ergiebig schreitenden Schritt. Der junge Hengst holte mit der Wertnote 8,63 den dritten Platz für seine Besitzerin Isabella Raunegger aus Obervellach.

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1. Reservesieger: Winetu v. Walzertraum © Viktoria Hainzl

Bei den Stutfohlen stellten sich 22 Fohlen der Kommission Sylvia Möschl, Rudi Krippl und Harald Reicher.

Astra, Tochter von Sterngold, bestach nicht nur durch ihre schwungvolle, raumgreifende Trabbewegung, sondern auch durch ein hervorragend modelliertes Gebäude. Das äußerst charmante Stutfohlen holte souverän mit der Tagesbestnote von 9,00 den Sieg für Züchter und Besitzer Hermann Hartleb aus St. Georgen ob Judenburg in der Steiermark.

An zweiter Stelle reihte sich Chalya, ebenfalls von Sterngold, aus der Zucht und im Besitz von Dominik Glantschnig aus Obervellach ein. Sie brillierte mit einem sehr korrekt gestellten Fundament und einer leichtfüßigen und elastischen Trabbewegung: Wertnote 8,88.

Bibiana-L, gezogen nach Prämienhengst Anton, ertrabte sich den zweiten Reservesieg. Die überragende Trabbewegung wurde mit der Höchstnote ausgezeichnet, und die gelungene Vorstellung durch ihre Züchterin Christina Lang aus Reinsberg wurde mit der Note 8,75 belohnt.

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1. Reservesiegerin Chayla v. Sterngold © Viktoria Hainzl

„Wir gratulieren allen Züchtern zu den hervorragenden Leistungen. Insbesondere der heurige Fohlenjahrgang lässt einen starken Aufwärtstrend in der österreichischen Haflingerzucht erkennen“, freut sich Johann Wieser über die gute Qualität der ARGE-Haflinger-Pferde.