Dass Kühe geritten werden, ist eher eine Seltenheit. Aus tierschutzrechtlichen Gründen spricht allerdings nichts dagegen "solange die Kuh groß genug ist und freiwillig" mitmacht, wie Professorin Martina Hoedemaker von der Tierärztlichen Hochschule Hannover erklärt. (Symbolfoto) © Rena Marijn - fotolia.com
Hanna ist ein waschechtes Cowgirl. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Kühe liegen der dreizehnjährigen Schülerin ganz besonders am Herzen. Allen voran Kuh Luna. Mit ihr teilt Hanna nicht nur eine enge Freundschaft, sondern auch ein gemeinsames Hobby. Hanna reitet nämlich gerne. Doch anders als andere Mädchen sitzt die quirlige Blondine dabei nicht auf einem Pferd, sondern auf dem Rücken von Luna. Die Schwarzbunte hat sich Hanna zu einer echten Reitkuh herangebildet. „Das klappt ganz gut, denn Luna ist seit der Geburt an mich gewöhnt“, erzählt die junge Reiterin. Diese enge Bindung ist Voraussetzung für die Ausbildung zur Reitkuh. Frühere Versuche auf einem älteren Tier endeten für Hanna unsanft auf dem Boden. „Das Tier war wie ein Hase und hat gebockt“, erinnert sie sich.
Mit Luna läuft das ganz anders. Egal ob ein gemütlicher Ausritt, gemeinsames Schwimmen im See oder Springen über kleine Hindernisse: Luna macht alles mit, was ihrer Reiterin einfällt. In manchen Dingen, so findet Hanna, ist Luna sogar besser als ein Pferd. Vorbeifahrenden Autos sind für sie überhaupt kein Problem. Und auch Lunas Trab ist außergewöhnlich angenehm und weich zu sitzen. Nur im Galopp wird’s wackelig. Das liegt an dem hohen Hinterbau der Kuh, erklärt die Schülerin.
Ungläubige Blicke und lachende Gesichter verwunderter Spaziergänger können Hanna ihr ungewöhnliche Hobby nicht vermiesen. Sie steht zu Luna - und zum Kuhreiten. Aber irgendwann, wenn sie größer ist und ihr eigenes Geld verdient, möchte Hanna dann doch umsatteln. „Dann kaufe ich mir ein richtiges Pferd.“ An ihrer treuen Reitkuh will sie trotzdem festhalten: „Luna würde ich dafür niemals mehr hergeben!“
ps
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