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Tragödie in Frankreich: Großbrand auf Gestüt, 70 Pferde tot

Ein Artikel von Redaktion | 17.06.2024 - 15:49
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© Tobif82 - Fotolia.com

Zwischen 5 und 6 Uhr morgens brach das Feuer im Stall des Gestüts aus, das sich am Schloss der kleinen Gemeinde Bernesq, westlich von Bayeux, befindet. Der Brand zerstörte mehr als 1.000 Quadratmeter Stallfläche. Die Feuerwehr, die mit 20 Einsatzkräften und zwei Löschfahrzeugen vor Ort war, konnte das Feuer erst am Vormittag unter Kontrolle bringen. Ein 21-jähriger Mann erlitt Verbrennungen an den Händen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Die Ursache des Feuers ist noch unklar, die Gendarmerie ermittelt.

Besonders groß sind die Verluste auf Pferdeebene. Für 70 Pferde – darunter viele Jährlinge – kam jede Hilfe zu spät, sie fanden in den Flammen den Tod.
 

Finanzielle Schwierigkeiten

Der verheerende Brand ist der vorläufige Tiefpunkt einer Reihe von Turbulenzen, die das 1981 gegründete Gestüt in den vergangenen Jahren durchlaufen hat. Wie das Portal nachrichten.fr berichtet, wurden 2017 erstmals finanzielle Schwierigkeiten gemeldet und das Gestüt unter gerichtliche Verwaltung gestellt. Nach der ersten Insolvenz 2018 übernahm die Firma Sarona Farm den Betrieb im Jahr 2019, allerdings mit einem stark reduzierten Tierbestand. Doch auch unter der neuen Führung blieb das Gestüt in finanziellen Nöten. Im Dezember 2023 leitete das Gericht von Caen erneut ein Insolvenzverfahren ein, das im April 2024 aufgrund „unzureichender Vermögenswerte“ beendet wurde.
 

Vernachlässigte Tiere

Darüber hinaus hatte die Tierschutzorganisation Stéphane Lamart im Februar 2018 auf erhebliche Missstände im Gestüt hingewiesen. Eine Inspektion der Veterinärbehörden bestätigte die schlechten Bedingungen, unter denen die Pferde ihr Dasein fristeten. Viele der Tiere seien unterernährt gewesen und nur die für Rennen trainierten Pferde hätte man versorgt, so nachrichten.fr. Als Konsequenz wurde der damalige Betreiber im Mai 2023 zu einem lebenslangen Pferdehaltungsverbot und einer Geldstrafe verurteilt.