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Für Black Caviar brechen nach einer absoliten Traumkarriere nun ruhigere Zeiten an. © William87 - Fotolia.com

Black Caviar – Nach Siegen ungeschlagen in Pension

Ein Artikel von Ernst Kopica | 19.04.2013 - 07:45
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Für Black Caviar brechen nach einer absoliten Traumkarriere nun ruhigere Zeiten an. © William87 - Fotolia.com

Blumige Worte fand Australiens Presse nach der Ankündigung des Karriererendes der Galopperstute Black Caviar: Sie hat einen Körper wie ein Bulldozer, aber sie gewinnt ihre Rennen mit der Eleganz einer Primaballerina! 565 kg bei einem Stockmaß von 165 cm lauten die „technischen Daten“ der sechsjährigen Stute, die in ihrer Laufbahn auf insgesamt 25 Siege kam. Damit nimmt sie hinter der unvergleichlichen Kincsem in den Rekordbüchern den zweiten Platz ein, die ungarische Ausnahmestute schaffte es im 19. Jahrhundert bei all ihren 54 Starts ohne Niederlage zu bleiben.

Hautverantwortlicher für die traumhafte Karriere Black Caviars war ihr Trainer Peter Moody. Jockey Luke Nolen saß mit drei Ausnahmen immer in ihrem Sattel, wobei 15 dieser Siege auf Gruppe-1-Niveau, also in der Königsklasse des Turfs, erzielt wurden. Knapp acht Millionen AUS-$ wanderten dabei auf das Konto ihrer mehrköpfigen Besitzergemeinschaft, eine Freundesgruppe, die sich seit Kindestagen kannten und 2006 bei einem ihrer Hausbooturlaube den Entschluss fassten einen Rennstall zu gründen. Die Wahl fiel dabei auf eine 210.000-AUS-$-Stute, die von einem der Besitzer (einem Fisch- und Kaviarhändler) auf Black Caviar getauft wurde. Da ihre Großmutter Scandinavia hieß und dort die Lachse zu Hause sind, wurden die Rennfarben auch danach gewählt: Lachsrosa mit schwarzen Punkten.

Im Sprint zur Bilderbuchkarriere

Die Traumkarriere führte Black Caviar auf sieben verschiedene Rennbahnen, wobei sie als Sprinterin auf Distanzen zwischen 1000 und 1400 Meter lief. Auf Rennplätzen mit üblicherweise 3.000 Besuchern tummelten sich bei ihren Starts plötzlich 30.000. Der spektakulärste Coup gelang ihr im Vorjahr, als sie sogar im fernen England in den Diamond Jubilee Stakes beim Royal Ascot Meeting knapp siegreich blieb, obwohl ihr Reiter irrtümlich beim falschen Zielpfosten zu reiten aufhörte. Diesem am Ende doch glücklichen Erfolg war ein 30-Stunden-Flug vorausgegangen, der schlappe 120.000 Euro gekostet hatte. Wesentlich unangenehmer erwies sich aber die Schulterverletzung, die sich „Nelly“ (so ihr Stallname) im Rennen zuzog und nach 22 Siegen ein Karriereende befürchten ließ. Aber nach ihrer Rekonvaleszenz kam sie noch dreimal in Australien auf die Bahn, wobei diese Antreten unvergleichliche gesellschaftliche Highlights darstellten.

Viel umjubelter Medienstar

Die Meldung von ihrem 25. Erfolg war die Headline in den Abendnachrichten des australischen Fernsehens. „Abgesehen von der Tatsache, dass Black Caviar eine 100-prozentige Erfolgsquote aufweist, machte sie tolle Werbung für den gesamten Turfsport. Jetzt haben wir in Down Under nach Phar Lap einen weiteren vierbeinigen Helden!“ Mittlerweile gibt es auch einen eigenen Shop mit Fanartikeln aller Art, vom Handy-Cover bis zum Black Caviar-Bier! Und die Titelseite von Australian Vogue gehörte auch bereits der Stute.

Den Rennbahnabschied kommentierte ihr Trainer wie folgt: „Es war der richtige Moment, wir dachten 25 ist eine schöne Zahl an Siegen und so fassten wir diesen Entschluss, obwohl Black Caviar noch immer prächtig in Schuss ist.“  Noch keine fixen Pläne gibt es für die Zuchtkarriere der Bel Esprit-Tochter, dafür wird schon an einem Kinofilm gebastelt.