Der Druck war groß - zwei Mal in Folge hatte das deutsche Team in den vergangenen beiden Jahren den traditionsreichen Nationenpreis beim Weltfest des Pferdesports gewonnen. In diesem Jahr schickte Bundestrainer Otto Becker ein ganz junges Team ins Rennen. Alle behielten die Nerven und überzeugten auf ganzer Linie. Laura Klaphake (24) und Simone Blum (29) gaben ihr Debüt in der Aachener Soers. Maurice Tebbel (24) kannte die Atmosphäre bereits aus dem vergangenen Jahr, wo er mit Chaccos’ son zwei fehlerfreie Runden lieferte. Einziger Routinier im Team war diesmal der 44-jährige Marcus Ehning, der mit Pret a Tout im zweiten Umlauf den Triumph des deutschen Teams perfekt machte. Deutschland siete mit nur vier Fehlerpunkten vor den Equipen aus Irland (6 FP) und den Niederlanden (9 FP).
Blum und Alice hatten mit lediglich einem Abwurf den ersten Umlauf für Deutschland eröffnet. Im Anschluss blieben Klaphake und Catch me ohne Fehler, ebenso wie Tebbel und Chaccos‘ son. Auch bei Ehning und Pret a Tout fiel eine Stange, sodass die Mannschaft mit insgesamt vier Strafpunkten auf Rang vier in den zweiten Durchgang startete. Der zweite Umlauf begann mit tadellosen Vorstellungen der beiden Amazonen. Als bei Tebbel eine Stange fiel stand fest: Marcus Ehning musste mit einer Nullrunde den Sieg sichern. Und das gelang dem erfahrenen Reiter ohne Probleme. „Wenn man einmal in Aachen gewinnt, dann will man es immer wieder. Jetzt hat es drei Mal in Folge geklappt. Wir hatten heute einfach ein tolles Team und alle haben einen super Job gemacht“, sagte Ehning.
Für den Bundestrainer war es ein „ganz besonderer Abend. Ich bin unglaublich stolz auf dieses Team und überglücklich“, sagte Otto Becker. „Unsere Taktik ist heute voll aufgegangen. Das muss man auch erstmal so machen wie Marcus als Schlussreiter. Alle sind toll geritten und die Pferde sprangen super. Insgesamt hätte es heute nicht besser für uns laufen können.“
Simone Blum ärgerte sich anfangs noch über ihren unglücklichen Fehler im ersten Umlauf. Aber auch das war am Ende des Abends nach ihrer fehlerfreien Runde mit Alice schnell vergessen. „Ich kann es einfach nicht glauben. Alice ist unglaublich gesprungen“, sagte die Bayerin. Für Laura Klaphake wurde mit dem Sieg und den beiden Nullrunden „ein Traum wahr. Catch me ist einfach in der Form ihres Lebens.“ Auf die Frage nach ihrem Erfolgsgeheimnis antwortete die Studentin: „Ein Kuss für Catch me vor dem Einreiten bringt uns offenbar Glück.“ Bereits beim Nationenpreis in Rotterdam vor gut zwei Wochen blieben die beiden in zwei Umläufen ohne Strafpunkte. Maurice Tebbel feierte bei seinem zweiten Start in Aachen seinen zweiten Mannschaftssieg und freute sich einmal mehr über die „wahnsinns Stimmung im Stadion. Das ist jedes Mal wieder ein tolles Gefühl hier einzureiten. Und heute bin ich einfach unglaublich dankbar, das wieder erleben zu dürfen.“
Die Ergebnisse im Detail gibt's hier zum Nachlesen.