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So sehen Sieger aus: Max Kühner mit PSG Final, Christian Rhomberg mit Saphyr des Lacs, Felix Koller mit Captain Future und Julia Houtzager-Kayser mit Sterrehof's Cayetano Z
© Tomas Holcbecher/holcbecher.com

Springen

Österreichs Nationenpreisteam mit sensationellem Halbfinal-Sieg für Barcelona qualifiziert

Ein Artikel von Pamela Sladky | 12.08.2018 - 19:42
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Blieb zweimal fehlerfei: Young Rider Felix Koller   © Tomas Holcbecher/holcbecher.com

 „Das ist eine Sensation“, jubelte Österreichs Equipe-Chef Marcus Wallishauser nach dem fehlerfreien Sieg in der Division 2. „Vor allem die Souveränität mit der unsere vier Reiter-Pferd-Paarungen in diesem herausfordernden Parcours agiert haben. Bei acht Ritten sechs fehlerfreie Runden, das war wirklich eine Weltklasseleistung.“

Leicht war es nicht, auch wenn es die Österreicher konsequent so aussehen ließen, als würden sie sich nur warmspringen. Der deutsche Parcoursbauer Werner Deeg hatte durchaus einige knifflige Herausforderungen für die Athleten in den Aufbau hineingepackt. “Der Wassergraben vor der Zweifachen Kombination und die Linie von der Tripplebarre über den Steilsprung zum Oxer - die hatten es beide ziemlich in sich", bestätigte Julia Houtzager-Kayser im FEI-Interview. Umso zufriedener konnte die in den Niederlanden lebende Tirolerin mit ihrem 14 Jahre alten Hengst Sterrehof’s Cayetano Z sein, der gleich zweimal fehlerfei durch den 1,60 m Parcours kam.

Abgesehen von den beiden längstgedienten Routiniers im Team schaffte das nur noch einer im gesamten Teilnehmerfeld: Teamkollege Felix Koller auf Captain Future. Der frischgebackene EM-Bronzemedaillengewinner zeigte bei seinem ersten CSIO5*-Start, dass er mittlerweile auch in der Allgemeinen Klasse problemlos auf Spitzenniveau mithalten kann.

Das war mein erster 5-Stern-Nationencup und mein Pferd war einfach unglaublich. Er gibt immer alles für mich, sobald wir in den Parcours reiten.


Felix Koller

Stark präsentierten sich auch die beiden übrigen rot-weiß-roten Teamreiter. Christian Rhomberg kam auf seinem Spitzenpferd Saphyr des Lacs nach zwei Abwürfen in Runde eins im zweiten Umlauf fehlerfei durch. Max Kühner, am Freitag mit Cielito Lindo Sieger im Großen Preis, setzte im Nationenpreis auf den erst achtjährigen PSG Final. Der Touloun-Cassini-Sohn aus dem Besitz von Peter Schildknecht zeigte mit einem fehlerfreien und einem Vier-Fehler-Ritt, warum Kühner große Hoffnungen für die Olympischen Spiele in Tokyo 2020 in ihn setzt.

Aufstieg in Europas Spitzenklasse

Für Team Austria bedeutet der heutige Sieg im Divisionsfinale nicht nur die Teilnahme an der Nationencup-Endrunde, sondern gleichzeitig auch den Aufstieg in Europas höchste Spielklasse, die Europe Division One. Die Aussicht darauf schien für die rot-weiß-rote Equipe am Sonntagnachmittag noch ziemlich überwältigend. Nicht zuletzt auch deshalb, weil die Luft an der Spitze dünner wird. Hier mitzuhalten wird für Österreich eine große Herausforderung sein – auch, weil man deutlich weniger Spitzenpferde zu Verfügung hat, als Europas Top-Nationen.

Die erste Herausforderung steht mit den Welstreiterspielen bereits unmittelbar bevor, wie Felix Koller weiß: „Christian und Max werden an den Weltreiterspielen in Tryon teilnehmen, also müssen wir vielleicht andere Pferde für Barcelona finden.“ Welche das sein werden, wird sich in den kommenden Wochen weisen. Vorerst herrscht vor allem eines: Feierstimmung. Udn die haben sich die Österreicher redlich verdient. „Das ist alles so aufregend - ich kann es kaum glauben“, gab sich Felix Koller überschwänglich.

Auch Ungarn in Barcelona

Das Rennen um das verbleibende Finalticket wurde in einem spannenden Zweikampf zwischen Gastgeber Ungarn und der Equipe aus Norwegen ausgetragen. Am Ende sollte ein einziger Fehlerpunkt das Pendel zugunsten der Ungarn (12 FP) ausschlagen lassen. Norwegen wurde mit 13 FP – in diesem Fall undankbarer – Dritter.

Das FEI Nations Cup™-Finale mit den besten 20 Nationen aus zwei Europa Divisionen, einer Nord-, Zentralamerika- und Karibik-Division und einer Division aus dem Mittleren Osten  findet von 4. bis 7. Oktober in Barcelona statt. Österreich war zuletzt 2016 dabei und belegte Platz 16.

Alle Ergebnisse im Detail gibt's hier.