Koller und der im Besitz von Gottfried Hochreiter stehende elf Jahre alte Westfale Captain Future waren bei dieser EM von Beginn an in absoluter Topform. Schon im Einlaufbewerb gelang dem Duo eine Traumrunde. Im ersten Umlauf des Teamspringes folgte der zweite Nuller, in Runde drei gab's für das Paar dann erstmals einen Abwurf. Ein Ergebnis, mit dem der Schüler von Roland Englbrecht seine Position als Gesamtzweiter des Zwischenklassements fixierte.
Im ersten Umlauf des großen Einzelfinales der Jungen Reiter kam dann ein weiterer Abwurf hinzu. Allerdings brachte kaum eines der Paare auf den vorderen Rängen ein fehlerfreies Ergebnis ins Ziel udn Koller lag weiter auf Medaillenkurs.
Im fünften und alles entscheidenden Umlauf waren Koller und Catpain Future dann erneut sensationell unterwegs. Sprung um Sprung nahm das Paar souverän, abgeklärt. Bis zum letzten Hindernis. Ein Flüchtigkeitsfehler am überbauten Wassergraben erhöhten Kollers Gesamtergebnis auf 15,06 Strafpunkte - und kosteten letztendlich die greifbar nahe Silbermedaille.
„Ich habe Bronze gewonnen, nicht Silber verloren. Ich kann es kaum in Worte fassen, was da passiert ist“, freute sich der Reiter des URV Schloss Kammer, der seit drei Monaten als Bereiter bei Paul Schockemöhle arbeitet, über die historische EM-Medaille für Österreich.
Equipe-Chef Kurt Gravemeier durfte sich auch sonst über starke Leistungen seiner Schützlinge freuen. Die Young Rider-Equipe verpasste eine mögliche Mannschafts-Bronzemedaille nur um einen Abwurf und belegte am Ende Rang 5, noch vor den Reitsportnationen Niederlande, Frankreich und Irland.
Bei den Children platzierte sich Ludovica Goess-Saurau im Sattel von Knightfield Ella als beste der heimischen U14-Reiterinnen auf Platz 24 im Einzelklassement.
Als bester heimische Juniorin gelang Marie Christine Sebesta mit JP's Winzerinin in den beiden finalen Runden mit zwei Vier-Fehler-Ritten noch einmal ein starkes Finish. Das Duo schloss auf dem guten 17. Rang und egalisierte damit sein Ergebnis der EM 2016 in Samorin.
Top Ten-Platz für Oskar Ochsenhofer
Österreichs Dressur-Teams, angeführt von Equipe-Chefin Diana Wünschek, schlugen sich ebenfalls tapfer. Bei den Children holte Oskar Ochsenhofer mit Sanibel Platz zehn (68,892%) im Einzelfinale das Top-Ergebnis aus rot-weiß-roter Sicht. Die Mannschaften holten bei den Children Rang 6 und den Junioren Platz 9.
Rebecca Gerold mit starkem Finish
Österreichs einzige Vielseitigkeits-Reiterin Rebecca Gerold schlug sich mit ihrem Pferd Shannon Queen am Schlusstag außerordentlich gut. Im Springen gelang der Steirerin ein Nullfehlerritt, mit dem sie sich im Einzelklassement noch auf Platz 17 vorschob.
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