SLAWIK_gelderlander_kutsche_6073.jpg

War es ein Unfall oder sind die Tiere vor Erschöpfung zusammengebrochen? Die Staatsanwaltschaft soll Licht in die Sache bringen. © www.slawik.com

Tierschutz

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Tod eines Kutschenpferdes

Ein Artikel von Pamela Sladky | 21.06.2018 - 09:16

Erste Untersuchungen der Bezirkshauptmannschaft Innsbruck im Fall des verstorbenen Kutschenpferdes (Pferderevue Online hat berichtet) haben den Verdacht zumindest nicht entkräften können, dass der Tod des Tieres durch einen unsachgemäßen Umgang hervorgerufen wurde. Nun liegt der Fall bei der Innsbrucker Staatsanwaltschaft. Sie ermittelt wegen des Verdachts der Tierquälerei. Gegenüber der Tiroler Tageszeitung bestätigte Amtstierarzt Josef Oettl: „Wir erstatten Anzeige.“

Der Betreiber des Kutschenbetriebs, Fritz Ehrensperger, bestreitet ein Fehlverhalten seines Kutschers vehement. Nach seiner Erklärung hätte eines der Pferde nicht richtig gezogen, weshalb es zu dem schwankenden Gang gekommen sei, der von den Touristen als Zeichen der Erschöpfung interpretiert wurde. Bei der Ankunft am Postkutscherhof habe dann eines der Pferde ausgeschlagen, sei mit einem Bein über die Deichsel gekommen und gestürzt wobei es das andere Pferd mit sich riss und auf diesem zu liegen kam. Das unten liegende Pferd sei unter der Last des anderen Tieres erstickt bevor man die Pferde aus dem Geschirr befreien konnte. Die sechs Kilometer lange, ebene Strecke mit zwei Pausen hätte für seine erfahrenen Gelderländer jedenfalls kein Problem dargestellt.

Tierschutzobmann Dr. Martin Janovsky hat seine Zweifel an Unfallversion. „Der Sache muss nachgegangen werden“, sagte er gegenüber der Tiroler Tageszeitung. Janovsky räumt ein, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu Beschwerden über Fiakerbetriebe in Innsbruck, Seefeld und anderen Orten gekommen sei. Dabei sei es allerdings "nie zu einem gerichtlichen Nachspiel gekommen“, bekräftigte Ehrensperger gegenüber der Krone.

Tiroler Pferdesportverband erstattet Anzeige

Der Österreichische Pferdesportverband hat seinerseits bereits auf den Vorfall in Axams reagiert. Wie OEPS Vizepräsident und Präsident des Tiroler Pferdesportverbandes Mag. Klaus Haim im Gespräch mit der Pferderevue mitteilte, hat der OEPS Anzeige gegen Fritz Ehrensperger bei der örtlichen Staatsanwaltschaft und bei der Disziplinarkommission des Verbandes erstattet.