Für ihren ersten zweitägigen Dressurkurs des Jahres in Stadl-Paura hat sich Helen Langehanenberg einen nasskalten Montag und Dienstag ausgesucht – nicht sehr gemütlich. Doch alles halb so schlimm: In der Ing.-Karl- Bauer-Halle im Pferdezentrum gab es ja ein Dach über dem Kopf und vor allem beste Voraussetzungen für Pferd und Reiter:in.
Regelmäßig zu Gast
Der Dressurkurs, der für Reiter:innen ab der Klasse S ausgeschrieben war, war gut besucht und versammelte, zwar nicht ausschließlich aber vorwiegend, A-Kader- Sportler:innen. Für manche von ihnen war es auch nicht das erste Training bei Helen Langehanenberg. „Helen kommt schon seit ungefähr drei Jahren regelmäßig nach Stadl-Paura“, berichtet Oberösterreichs Dressurreferent Stefan Lehfellner. „Wir haben damals mit dem oberösterreichischen A-Kader angefangen Trainings zu organisieren, und es besteht außerdem eine langjährige Verbindung zwischen Helen und der Familie Max-Theurer. Wir waren einfach der Meinung, dass die Philosophie von Helen gut zu unserem eigenen Weg passt. Diesen Weg wollen wir den österreichischen Reiter:innen öffnen. Wer so viel Erfahrung und so viel Erfolg hat und weiß, wie es funktioniert, ist für uns natürlich eine große Bereicherung. Wir sind sehr froh über die gute Zusammenarbeit und freuen uns, dass sich Helen immer wieder die Zeit nimmt, nach Stadl-Paura zu kommen!“
Basics, Basics, Basics
Gearbeitet wurde an diesem regnerischen Montag vor allem an den Basics, die Helen Langehanenberg so wichtig sind. Dabei ging sie immer mit viel Feingefühl individuell auf den momentanen Stand jedes Pferd-Reiter:in-Paares ein, und man merkte, dass bei so manchen Teams ein Aha-Erlebnis einsetzte. Neben sehr vielen Übergängen in allen Gangarten wurden die meisten Pferde vorwiegend im Trab und Galopp gearbeitet, Seitengänge ins Training integriert, einzelne anspruchsvollere Lektionen wie Pirouetten und Wechsel wurden verfeinert oder an der generellen Durchlässigkeit gearbeitet. Für den Zuseher äußerst faszinierend war, was für viele den Reitsport – insbesondere die Dressur – überhaupt erst ausmacht: Dass mit vermeintlich kleinen Veränderungen Großes umgesetzt werden kann.
Schon bei der zweiten Reiterin an diesem Tag wurde beispielsweise ersichtlich: Bleiben die Hände ein kleines Stückchen weiter vorne, treibt der Schenkel im richtigen Ausmaß, kann sich das Pferd gleich um einiges besser präsentieren. Wie so oft waren auch an diesem Tag die Zauberworte „innerer Schenkel, äußerer Zügel“ – wobei die Zügelhilfen allerdings immer mehr in den Hintergrund rücken sollten. Immer wieder betonte die Profireiterin, dass die Hand ruhig und weich bleiben müsse und dem Pferd nach vorne hin Platz lassen solle – eine Aufforderung der alle Reiter:innen gut nachkommen konnten und sich daraufhin über schöne Verbesserungen der Pferde freuen durften.
Mehr lesen im April
Welche guten Tipps Helen Langehanenberg für die Kursteilnehmer:inenn parat hatte, wie sie Losgelassenheit und Schwung fördert und worauf sie in der Ausbildung von Pferd- und Reiter besonders viel Wert legt, lesen Sie in der Aprilausgabe der Pferderevue. Welche Themen Sie in diesem Heft außerdem erwarten, erfahren Sie hier.
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