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Reitersitz ohne Sattelblätter stabiler

Ein Artikel von Pamela Sladky | 12.06.2018 - 00:32
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Konventionelle Sättel sind pro Seite mit je zwei übereinanderliegenden Sattelblättern ausgerüstet. Das untere Sattelblatt sorgt dafür, dass sich das Pferd an den Gurtenstrupfen und den Schnallen des Sattelgurts nicht wund scheuert. Außerdem schützt es den Sattel vor Schweiß. Letzteres ist auch der Grund, weswegen man es häufig als Schweißblatt bezeichnet. Das darüberliegendes Gegenstück schont das Reiterbein und sorgt dank seiner Form für dessen optimale Lage.

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Sattelmodelle im Vergleich: Konventionell mit zwei Sattelblättern (oben), Monoblatt (Mitte), ohne Sattelblätter (unten) © 2018 Clayton et al.

Immer beliebter werden sogenannte Monoblattsättel. Durch den Verzicht auf das Schweißblatt sind die Sättel leichter, der Reiter kommt näher ans Pferd. Dadurch kommen die Hilfen besser an. Das kann ein Vorteil sein, wenn der Reiter versiert ist und die Sitz- und Schenkelhilfen minimieren möchte. Bei nicht so geübten Reitern mit unruhigem Sitz kann die direktere Übertragung besonders bei sensiblen Tiere aber auch unerwünschte Folgen haben.

Noch einen Schritt weiter gehen Modelle, die zur Gänze auf Sattelblätter verzichten. Sie bringen das Reiterbein noch näher an den Pferdekörper und punkten mit besonders wenig Gewicht. Und: sie geben dem Reiter mehr Halt im Sattel. Das, zumindest, ist das Ergebnis einer Studie aus den USA.

Ein Team um Dr. Hilary Clayton von der Universität in Michigan untersuchte, welchen Einfluss Sattelblätter auf den Reitersitz nehmen. Dazu wurden fünf Dressurpferde von ihren Reitern wie gewohnt im Schritt, Trab und Galopp trainiert. Einmal mit ihrem normalen Sattel mit Sattelblättern, danach mit einem Modell ohne. Mithilfe eines Satteldruckmessgeräts wurde jeweils der Druckmittelpunkt bestimmt.  

Die Auswertung der Daten zeigte, dass in den Bereichen Geschwindigkeit und Schrittlänge keine Unterschiede zwischen den beiden Sattelmodellen festzustellen war. Allerdings führte der Verzicht auf Sattelblätter zu deutlich mehr Stabilität beim Reiter. Bemerkbar machte sich das in weniger ausgeprägten Seitwärtsverschiebungen des Druckmittelpunkts bei allen Reitern in allen Gangarten. Im versammelten und verstärkten Trab ebenso wie beim Zulegen im Galopp wurden beim sattelblattlosen Modell zudem weniger Vorwärts- und Rückwärtsbewegungen gemessen.

Grund für den Stabilitätsgewinn könnte die verbesserte Lage der Reiteroberschenkel sein, so die Forscher in ihrer Arbeit, die Anfang Juni im Wissenschaftsmagazin PLOS ONE veröffentlicht wurde. Durch den Wegfall der Pauschen kämen sie näher ans Pferd, wodurch die Lenden- und Beckenmuskulatur effizienter arbeiten könnte und so für mehr Stabilität im Bereich des Rumpfes und des Beckens sorge.

ps