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Olympia 2028: Reitsportbewerbe in Santa Anita statt Galway Downs

Ein Artikel von Redaktion | 16.04.2025 - 11:49
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Bei den Spielen in Paris verlief die Geländestrecke der Vielseitigkeitsreiter durch den Versailler Schlosspark - wo der Cross in Santa Anita stattfinden wird, das bleibt noch zu klären.   © FEI/Benjamin Clark

Die Organisatoren der Olympischen Spiele von Los Angeles 2028 (LA28) haben offiziell bekannt gegeben, dass Santa Anita Park in Arcadia, Kalifornien, Austragungsort der olympischen Reitwettbewerbe sein wird. Die Entscheidung folgt nur sechs Tage, nachdem dem ursprünglich geplanten Veranstaltungsort Galway Downs in Temecula überraschend abgesagt wurde – sehr zum Unmut lokaler Politiker und Verantwortlicher.

Der Zuschlag für Santa Anita Park, einen traditionsreichen Rennplatz im Besitz der Familie Stronach, kommt dabei nicht völlig aus dem Nichts. 1984 wurde hier schon einmal olympisch geritten, laut den Veranstaltern bietet die Anlage zudem eine optimale Infrastruktur: Der 320 Hektar große Park verfügt über ein Stadion mit 26.000 Sitzplätzen, eine Infield-Fläche für 50.000 Zuschauer, 61 Stallungen für über 2.000 Pferde sowie moderne veterinärmedizinische Einrichtungen.

Ingmar De Vos, Präsident des Weltreiterverbandes FEI, zeigt sich jedenfalls begeistert. Man habe sehr gute Erinnerungen an Santa Anita. Und natürlich sei die Nähe zur Metropole Los Angeles ein echter Pluspunkt gegenüber dem deutlich weiter entfernten Temecula.

Aber nicht überall stößt die Entscheidung zugunsten Santa Anitas auf jubelnde Zustimmung. Und das ist auch nicht weiter verwunderlich, immerhin hatte die LA28-Organisation Galway Downs im Juni noch als den einzigen bestehenden Austragungsort bezeichnet, der alle Anforderungen der Disziplinen erfüllen könne. Erst im März hatte der Stadtrat von Los Angeles die Nutzung von Galway Downs einstimmig bewilligt. Und nun die plötzliche Kehrtwende – das lässt so manchen die Stirn runzeln.

„Dieser abrupte Wechsel wirkt willkürlich und unbegründet. Unsere Gemeinschaft verdient eine klare Erklärung für diesen Entscheidungsprozess“, monierte etwa der US-Kongressabgeordnete Darrell Issa. Die bleiben die Verantwortlichen bislang schuldig. Und auch einige wichtige Details sind derzeit noch im Dunkeln. Zum Beispiel, wo genau der Geländeritt der Vielseitigkeit stattfinden wird. Im Gegensatz zu 1984 – als dieser Teil des Vielseitigkeitsreitens 190 Kilometer entfernt in Rancho Santa Fe abgehalten wurde – fordert das Internationale Olympische Komitee (IOC) heute, dass sämtliche Disziplinen am selben Ort ausgetragen werden.  

Und dann wäre da noch die Frage nach den Para-Dressurwettbewerben. Die FEI kündigte an, der Austragungsort werde später bekanntgegeben, nach Rücksprache mit dem Internationalen Paralympischen Komitee. Bleibt zu hoffen, dass man dessen Auswahl im Vorfeld gründlicher überlegt, als das bei Galway Downs der Fall war.