Max Kühner hatte mit EIC Up Too Jacco Blue nicht den erhofften Start beim Weltcupfinale in Basel. © holcbecher.com
Gar nicht nach Wunsch verlief die erste Teilprüfung des Weltcupfinales in Basel für Max Kühner und seinen EIC Up Too Jacco Blue. Ein Abwurf in der orangen Zweierkombination verhinderte eine bessere Platzierung als Rang 17, ohne diesen Fehler wäre mit Rang 9 die Siegchance durchaus intakt gewesen. In Führung liegt nach dem Auftaktspringen der Franzose Julien Epaillard (Donatello d’Auge) vor dem Briten Ben Maher (Point Break) und der überraschend starken US-Amazone Lillie Keenan (Kick on). Der schwedische Titelverteidiger Henrik von Eckermann, der diesmal nicht King Edward sondern Iliana sattelte, lauert auf Platz 4.
Natürlich sind die Chancen auf einen Top-3-Platz für Kühner noch aufrecht, das etwas komplizierte und im Gegensatz zu EM und WM auch eigenwillige Reglement (die Platzierungen der ersten beiden Prüfungen werden addiert und der Rückstand zum Spitzenreiter halbiert) hatte in den bisherigen Finals schon öfters Umstürze im Endklassement ergeben. Leicht wird es aber für den Olympiasiebenten nicht werden.
Trotz aller Widrigkeiten und seiner großen Enttäuschung über den nicht optimalen Auftakt nahm er sich dennoch auf dem Abreiteplatz nach der Pferdekontrolle ausreichend Zeit die Fragen der Pferderevue zu beantworten.
Pferderevue: Die Enttäuschung steht dir ins Gesicht geschrieben, was war heute mit Up Too Jacco Blue los?
Max Kühner: Er hat eigentlich super mitgemacht, aber es gab einfach insgesamt zu viel Hektik im Parcours. Es ist ja so, dass er immer ein bisschen Kampfgeist braucht, aber hier ist es zu sehr in Hektik ausgeartet. So ein Fehler ist eigentlich völlig untypisch für ihn, den macht er sonst nie.
Dieser Zweierkombination ist ja einigen Paaren zum Verhängnis geworden, aber bei denen war es der Einsprung (Triplebarre) und bei dir der Aussprung. Was gab es da Besonderes?
Die Triplebarre erlaubt eigentlich immer nur eine Distanz zum Hinreiten. Und zwar, dass man eine Vorwärtsdistanz hat für den weiten Sprung. Und dann nimmt eine Triplebarre eben auch gerne ein bisschen Fahrt raus. Deswegen habe ich ihn da so stark unterstützt. Aber im Nachhinein war es ein bisschen zu viel. Zu viel auf Sicherheit eigentlich.
Wie geht es morgen weiter?
Morgen werde ich Elektric Blue P reiten und auch am Sonntag.
Generell wirkst du etwas angespannt, ist das der Stress mit allen Auf und Ab. Zuerst in Mexiko ein toller Sieg und dann knapp eine Woche später hier in der Schweiz schon das ein Highlight?
Mich hat es in der Tat ein bisschen zusammengehauen. Gestern ging es mir gar nicht gut, ich hatte eine kleine Magen-Darm-Grippe. Jetzt geht es aber schon wieder viel, viel besser. Ich sage immer, Adrenalin ist die beste Medizin! Aber ich habe wirklich wenig gegessen in den letzten beiden Tagen. Aber das ist ja das kleinste Problem.
Die Pferde fressen aber genügend?
(lächelt) Ja, den Pferden geht es, glaube ich, deutlich besser.