Übleis wurde 1937 in Thalheim/Wels geboren. 20 Jahre später feierte er seinen ersten Sieg. Es sollte noch sieben weitere Jahre dauern, bis Adi Übleis 1964 von den Amateuren ins Profilager wechselte.
Der mittlerweile in Baden lebende Übleis holte 1970 seinen ersten Derbysieg (Big Ben) und wurde erstmals österreichischer Fahrer-Champion. Damit qualifizierte er sich für die Europameisterschaft 1971 in Recklinghausen (GER), die er prompt gewann.
Zwei Wochen später ging es zur WM in die USA, die er mit drei Siegen auf dem Roosevelt Raceway (New York) eröffnete. Auch in der Folge fuhr der Österreicher entfesselt und konnte von den damaligen Größen des Sports bis zum Schluss nicht mehr eingeholt werden. Am Ende gab es Gold für Übleis.
Übleis gewann über 3.500 Rennen
Der „Go-go-go-Driver“, wie ihn die Amerikaner nannten, lehnte ein sofortiges Job-Angebot in den Staaten ab und kehrte nach Österreich zurück, wo seine Erfolge ein enormes Interesse in der Sportöffentlichkeit ausgelöst hatte. Seine persönliche Popularität zeigte sich in der Wahl zum männlichen „Sportler des Jahres“ 1971 (nur die Damen Ilona Gusenbauer, Annemarie Pröll und Trixi Schuba landeten vor ihm), bei der Teilnahme zum „Zehnkampf der Supersportler“ in der Wiener Stadthalle oder mit der Einladung der TV-Show „Dalli, Dalli“ von Hans Rosenthal.
1974 errang Adi Übleis nochmals den EM-Titel: Als Tages-Vierter von Hamburg kam er am 31. März zum Finale in die Wiener Krieau, wo er groß aufdrehte und einen von den Fans frenetisch gefeierten Triumph erzielte.
In Österreich holte er sich insgesamt neun Profi-Championate (1970-75, 1985-87) und führt die „Ewigen-Bestenliste“ mit 3.428 (nur hierzulande erzielten) Siegen unverändert an. Sein einziger ernstzunehmender „Verfolger“ ist Gerhard Mayr, dem aktuell noch knapp 100 Siege auf diese Marke fehlen. Siegzähler Nr. 1.000 gelang Übleis bereits im Jahr 1976 in Wien, den 2.000er beging er 1984 in Baden (Star Light), der 3.000. Treffer glückte 1993 wiederum in der Krieau.
Nach dem erwähnten Derbysieg mit Big Ben holte er sich noch dreimal das „Blaue Band“ – mit Vulkan (1979), Action Francaise (1986) und Mick Dundee (1992). Legendär u. a. sicherlich auch sein Erfolg mit Hawk Laukko in der Badener Meile von 1996 über Prix-d’Amérique-Sieger Sea Cove.
Ein Leben für den Trabrennsport
Übleis beendete seine aktive Fahrerkarriere 2007 rund um seinen 70. Geburtstag, dabei gelang ihm etwa zum Abschied in Baden (30. August/ Elton John) nochmals ein offizieller Zähler. In Wien wurde ihm am 30. Dezember außerdem der „Ewige Goldhelm“ überreicht.
Gemeinsam mit Gattin Herta zählte Übleis über einen langen Zeitraum hinweg zu den wichtigsten Traber-Züchtern im Lande. Zudem brachte er sich als Funktionär etliche Jahre beim BTV ein und wurde bei der Generalversammlung im Herbst 2014 zum „Ehrenpräsidenten“ ernannt.
Einen schweren Schicksalsschlag erlitt die Familie Übleis im 2018, als Sohn Christian – seinerseits ein überaus talentierter Fahrer und Trainer – mit nur 49 Jahren einem Krebsleiden erlag. Adi Übleis selbst überstand nur wenig später eine schwere Erkrankung. Inzwischen ist er aber wieder längst regelmäßig auf der Badener Rennbahn anzutreffen.