Black Caviar, die am 18. August 2006 in Nagambie, Australien, geboren wurde, eroberte die Rennsportwelt im Sturm. Bereits ihren ersten Start im Jahr 2009 gewann sie mit sechs Längen Vorsprung. Es war der Beginn eines kometenhaften Aufstiegs, der in 25 Siegen in Folge – darunter 15 der obersten Kategorie, Gruppe 1 – gipfelte. Besonderen Ruhm erlangte die von Peter Moody trainierte Tochter von Bel Esprit im Jahr 2012, als sie beim Royal Ascot das Diamond Jubilee Stakes vor den Augen von Königin Elizabeth II. gewann. Im selben Jahr wurde Black Caviar zur europäischen Sprinter-Championesse gekrönt. 2013 wurde sie zum besten Rennpferd der Welt ernannt.
Für den Sport war die Stute ein Segen. Sie wurde gefeiert wie ein Superstar und zog Menschenmengen auf die Rennbahnen; ihre Auftritte brachen Besucherrekorde, und ihre Fans kamen in Scharen, nur um sie laufen zu sehen.
Schwere Hufrehe
Bis zum Ende ihrer aktiven Karriere im April 2013 verdiente das „Wonder From Down Under“, wie die Stute von der Presse bezeichnet wurde, fast 7,5 Millionen Dollar. Danach ging sie in die Zucht. Acht gesunde Fohlen brachte Black Caviar zur Welt, 2024 war sie zum wiederholten Mal vom australischen Hengst Snitzel tragend. Es sollte ihr letztes sein. „Sie hatte vor etwa einer Woche eine Euterinfektion, die wir wie bei allen Zuchtstuten behandelt haben. Doch wie bei vielen Behandlungen wirkte es sich direkt auf ihre Füße aus“, erklärte Peter Moody gegenüber der australischen Presse. „Es gab überhaupt keinen Blutfluss mehr zu ihren Füßen.“ Um Black Caviar weiteres Leid zu ersparen, wurde die Stute eingeschläfert.
Keine Rettung für ihr letztes Fohlen
Die Nachricht über den Tod der Ausnahmestute blieb nicht die einzige Hiobsbotschaft. Am Montag wurde bekannt, dass auch ihr Fohlen verstarb. „Die Besitzer bedauern, mitteilen zu müssen, dass Black Caviars Fohlen, ein Hengstfohlen von Snitzel, letzte Nacht verstorben ist“, hieß es in einer Erklärung. „Er erhielt rund um die Uhr erstklassige veterinärmedizinische Betreuung, konnte jedoch leider nicht gerettet werden."
„Sie war eine Pferdeheldin“
„Ich saß im Auto und habe eine Stunde lang geweint. Ich habe das gesamte Personal angerufen und es ihnen mitgeteilt. Sie waren alle sehr traurig“, erinnert sich Moody an den Moment, als er vom Tod seines Erfolgspferdes erfahren hatte. Auch Luke Nolen, der Black Caviar während der meisten Rennen geritten hatte, zeigte sich tief erschüttert. Er habe ein „leeres Gefühl“ nach ihrem Tod. „Sie war ein integraler Bestandteil meiner Karriere, aber noch wichtiger, sie war so bedeutend für den Rennsport selbst. Sie war eine unserer Pferdeheldinnen“, fuhr er fort. „Es war großartig, Teil ihrer Geschichte zu sein, aber ich habe mich immer ein bisschen schuldig gefühlt, weil jeder den Job hätte machen können.“
In einer Erklärung, die im Namen der Familien Madden, Hawkes, Wilkie, Taylor und Werrett, den Eigentümern von Black Caviar, auf X veröffentlicht wurde, hieß es, dass sie über ihren Verlust am Boden zerstört seien.
Über die Bedeutung von Black Caviar für die australische Öffentlichkeit sagte Neil Wilson, Vorsitzender des Victoria Racing Club: „Black Caviar war mehr als ein Champion-Rennpferd, sie war ein wichtiger Teil des Lebens vieler Menschen.“